der hammer 130 / 2024
Die Welten des Peter Henisch

Die Welten des Peter Henisch

April 2024

Humor, raffinierte Komposition, Leichtigkeit – das sind einige der Attribute, die Peter Henischs Prosa von der Rezeption zugeschrieben werden. Ebenso, dass er das Leben seiner Protagonist*innen »wie nebenhin auf den Gang der Geschichte zu beziehen und historische Ereignisse oder gesellschaftliche Entwicklungen im privaten Leben seiner Figuren« zu spiegeln wisse, so Karl-Markus Gauß. Und weiter: Henisch weiß, »dass sich die große Politik verheerend auf das Leben der so genannten kleinen Leute auswirken kann, aber er weiß auch – was gedanklich weniger leicht zu erfassen und literarisch schwieriger zu gestalten ist –, dass es umgekehrt gleichwohl diese Menschen sind, die mit ihrem Tun und Unterlassen ihre Geschichte auch selbst erschaffen.«

Über die ›große Politik‹ – etwa die asylpolitische Lage in Italien – und deren Einfluss auf das Leben ›kleiner Leute‹ sprach Peter Henisch nach der Lesung aus seinem jüngsten Roman Nichts als Himmel, den er im September 2023 in der Alten Schmiede im Rahmen des Auftakts zum Symposium Die Welten des Peter Henisch: Wien – Mitteleuropa – Trans atlantik (27.–30.9.2023) vorstellte. Dieses Gespräch findet sich ebenso in dieser 130. Ausgabe des Hammer wie ein weiteres über sein Buch Der Jahrhundertroman (2021), in dem unter anderem die Notwendigkeit des Schreibens, Musils ›Möglichkeitssinn‹ und die ›denkende und fühlende‹ Zeit genossenschaft Thema sind. Außerdem die Würdigung von Karl-Markus Gauß, die das dreitägige Symposium eingeleitet hat, das in Kooperation mit dem Fachbereich Germanistik der Universität Wien und der Österreichischen Gesellschaft für Literatur stattfand. Ein Band, der die wissenschaftlichen Vorträge dokumentiert, erscheint im Herbst 2024 im Sonderzahl Verlag, herausgegeben von Walter Grünzweig, Wynfrid Kriegleder und Günther Stocker (Wissenschaftliche Leitung des Symposiums).

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