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programm

Sonntag, 12. März 2023

Hörspielporträt Ror Wolf

VORSPIEL

12. & 13.3.
»... nichts anderes zu sein als ein Ohr.«
Ror Wolfs Radiophilie


Ror Wolf veröffentlichte neben Hörspielen Romane, unterschiedlichste Kurzprosa, Bildcollagen sowie Gedichte und sagte dennoch einmal von sich, er sei »möglicherweise« kein Buchautor, »sondern ein Hörspielautor, der sich gelegentlich mit einem Buch bemerkbar macht«. Im Hörspiel sah er sich auf »Forschungsreise in das unerhörte Gebiet der Töne, Stimmen und Geräusche« und notierte in seinen Manuskripten präzise Qualität, Einsatz und Funktion akustischer Ereignisse. Als Monteur seiner O-Ton-Hörspiele wie als Redakteur kannte er das Radio von innen. Vieles verbindet Ror Wolfs Hörspiele mit dem Gesamtwerk: die Collage-Ästhetik, fantastische Szenerien, groteske Komik, das Spiel mit Fiktion. Worin aber liegt ihre radiophone Spezifik? Ein zweiteiliges Porträt setzt sich auf die Spur von Ror Wolfs Radiophilie.

Begleitend ist eine Ausgabe des Hammer erschienen – zum Pdf.

14:00
Ror Wolf
Der Chinese am Fenster Regie: Raoul Wolfgang Schnell. WDR/HR 1971, 44 Min.
  //15:00 Cordoba, Juni 13 Uhr 45 Regie: Ror Wolf. HR 1979, 43 Min.
  //15:45 Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nord-Amerika Eine Radio-Ballade. Regie: Heinz Hostnig. SWF/HR/NDR/WDR 1986, 72 Min.
  //17:00 Die Durchquerung der Tiefe in dreizehn dunklen Kapiteln Eine Radio-Reise in zwei Teilen. Regie: Hermann Naber. SWF/DLR/HR 1997, 109 Min.

Ror Wolf (1932–2020), 1964 Debütroman Fortsetzung des Berichts, 1969 Beginn der Hörspielarbeit. Hörspielpreis der Kriegsblinden, Günter-Eich-Preis für das Hörspiel-Lebenswerk (u.a.). Ror Wolf Werke (2009ff). wirklichkeitsfabrik.de


6./7./12./13./14./16.3.
Hör!Spiel!


»Es ist schön, eine Weile einfach nichts anderes zu sein als ein Ohr« (Ror Wolf). Einladung, ganz Ohr zu sein, sind die fünf Abende und ein Nachmittag des Festivals Hör!Spiel!: Ror Wolfs Gattungsentwurf zwischen Szenencollage, Fußball-O-Tönen und »Radio-Ballade« steht im Zentrum eines zweiteiligen Porträts mit FALKNER und Daniel Wisser (12./13.3.). Die Dynamik von Mehrsprachigkeit in Lautpoesie und Spoken Word wird hörbar, wenn Jörg Piringer Lily Greenham porträtiert, Elke Schipper ihr lautpoetisches Programm parole präsentiert, und ebenso in Heike Fiedlers Performance Tu es! hier, der sie ein Porträt von Franz Mon als Lautdichter voranstellt (Laut & Sprachen, 6./7.3.). Mit Identitätsformationen setzen sich Amir Gudarzi, Nika Judith Pfeifer und Bruno Pisek in einem Live-Hörstück auseinander (14.3.). Andreas Jungwirth spricht mit Helmut Peschina über seine radiophonen Kammerspiele (16.3.).

Annalena Stabauer
Konzept, Moderationen, Programmtexte

in Kooperation mit HR, SWR und WDR mit besonderem Dank an den Hessischen Rundfunk