programm
Retrogranden aufgefrischt
102. AUTOR*INNENPROJEKT
Im Mittelpunkt von Retrogranden aufgefrischt stehen österreichische Dichter*innen des 20./21. Jahrhunderts, deren Werk von Gegenwartsautor*innen mit unterschiedlichen literarischen Ansätzen beleuchtet, weiter- oder umgeschrieben wird.
Ob Bernhard C. Bünker (1948–2010) als H. C. Artmann Kärntens zu bezeichnen ist? Jedenfalls unternahm er im Kärntner Dialekt, was Hans Haid im Tiroler Dialekt machte: Bünker reklamierte den Begriff ›Heimat‹ für sich, weil es ihm wirklich um die Erhaltung derselben ging, und zwar im ökologischen und zwischenmenschlichen Sinn. Er schrieb keine Anti-Heimat-, sondern Anti-Stammtisch-Dichtung. Er wehrte sich mit Worten gegen unkontrollierten Massentourismus und die damit einhergehende Umweltzerstörung ebenso wie gegen Vergangenheitsverdrängung und Gegenwartsignoranz.
Gottfried D. Gfrerer vertonte schon in den 1980er Jahren Texte von Bernhard C. Bünker. Antonio Fian ist Zeitgenosse und Dialektkenner und gießt das Werk Bünkers an diesem Abend vielleicht in Dramolettform. Katharina Zanon schreibt im Osttiroler Dialekt, der dem Kärntnerischen sehr nah ist.
M. Köhle
Antonio Fian, *1956; Dramolette, Prosa, Hörspiele, Gedichte – zuletzt: In aller Offenheit. Dramolette VIII (2025).
Gottfried D. Gfrerer, *1966; Liedermacher, Gitarrist. Auf CD zuletzt u.a.: Wonn du amol geast. Karntna-Bluus (2023).
Katharina Zanon, *1990; Autorin, Künstlerin; Veröffentlichung von Kurzgeschichten.
Markus Köhle, *1975; zuletzt u.a.: Land der Zäune (2025).