Literaturzeitschriften und deren Macher*innen seien »eine kleine resistente Minderheit, ein Büschel Gras, das wie durch ein Wunder dem Beton entgangen ist«, charakterisiert Michael Krüger, der ehemalige Herausgeber der Akzente, die prekäre wie widerständige Stellung des vielgestaltigen Mediums im literarischen Feld. Als Orte kritischer ästhetischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzung und abseits von Marktkonformität und Mehrheitsmeinung sind Literaturzeitschriften ein zentraler Bestandteil des literarischen Lebens: Sie stoßen Debatten an, ermöglichen neue Schreibweisen, erkunden ästhetische Zwischenräume, die in anderen Medien kaum Platz finden. In den Veranstaltungen der Reihe Literatur als ZeitSchrift stellen Herausgeber*innen, Redakteur*innen und Beiträger*innen aktuelle Ausgaben österreichischer Literaturzeitschriften vor; auch wichtige historische Debatten aus Literaturzeitschriften werden von Autor*innen und Zeitschriftenforscher*innen präsentiert. So erschließt die Reihe zeitschriftengeschichtliche Diskurse und erörtert außerdem Funktion, Stellung und Zukunft des Mediums in der deutschsprachigen literarischen Öffentlichkeit.
Zitatquelle: die horen Nr. 250/2013, S. 128.