aus dem archiv
hör!spiel! – festival für akustische sprachkunst
Das Festival Hör!Spiel! widmet sich jährlich Anfang März gegenwärtigen und historischen Spielformen akustischer Sprachkunst, von der Lautdichtung bis zum Hörspiel, von der Studioproduktion bis zur Live-Performance.
»Hörspiel ist ein doppelter Imperativ«, formulierten Ernst Jandl und Friederike Mayröcker 1969. Im selben Jahr bekam mit ihrem Hörstück Fünf Mann Menschen erstmals ein formal avanciertes, ein konkretes Sprach-Spiel den bedeutenden »Hörspielpreis der Kriegsblinden« zugesprochen. Jandl und Mayröcker haben der Entwicklung des Hörspiels von einer schriftfixierten zu einer eigenständigen akustischen Kunstform nachhaltig Impulse verliehen.
Die akustische Welt ist nicht so umfassend vermessen und kartografiert wie die sichtbare. Hör! Spiel! – der Aufruf, zu hören und zu spielen: Darin liegt die Aufforderung, den sensorischen und semantischen Spielraum des Akustischen zu erkunden.
Ernst Jandls und Friederike Mayröckers »doppelter Imperativ« adressierte ausdrücklich Autor*innen und Hörer*innen. Autor*innen, die in diesem Sinn als hörend und spielend gedacht werden können, machen das Programm des Festivals Hör!Spiel! aus. Die Rufezeichen, die das Festival im Namen trägt, umwerben ein hörspielendes Auditorium.
Annalena Stabauer (Konzept und Moderation)