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Dienstag, 13. Januar

Stichwort ›Freiheit‹

99. AUTOR*INNENPROJEKT

19:00
Aphra Behn Oroonoko Roman (1688) Unionsverlag, 2022
Richard Wright Sohn dieses Landes Roman (Native Son; 1940) Verlag Kein & Aber, 2022
Lydia Mischkulnig, Brigitte Schwens-Harrant, Christa Zöchling GESPRÄCH MIT KURZLESUNGEN

Autobiografische Elemente und der Blick auf die sozialen Milieus legen in beiden Büchern die Brutalität rassistischer Gesellschaften ihrer Zeit frei. Aphra Behn kritisierte in Oroonoko bereits 1688 den Kolonialismus in Surinam, wo sie aufgewachsen war, und betonte stets den Realismus ihrer Schilderungen. Sie war die erste britische Autorin, die von der Schriftstellerei leben konnte. Oroonoko gilt als erster Roman der britischen Literatur.
Richard Wrights Native Son bringt kompromisslos die strukturelle Gewalt der Sklaverei zur Darstellung und war der erste Bestseller eines afroamerikanischen Schriftstellers. Die radikal existentialistische Überzeugung eröffnet seinem Protagonisten die Möglichkeit der freien Entscheidung. Glück und Befreiung in und von der Gesellschaft bleiben ihm, wie auch dem Prinzen Oroonoko, versagt. Beide Bücher sollten Teil des Diskurses um eine gerechte Gesellschaft und die Entfaltung der Freiheit zur Menschenwürde sein.

L. Mischkulnig, B. Schwens-Harrant, C. Zöchling

Lydia Mischkulnig, *1963; Prosa, Essays; Mithg. der Lyrikreihe Nadelstiche (Theodor Kramer Verlag), Lehrbeauftragte; zuletzt u.a.: Beau Rivage: eine Rückkehr (2025).

Christa Zöchling, *1959; viele Jahre Redakteurin bei Profil, derzeit für den Podcast »Dunkelkammer history«; Concordia-Preis für Menschenrechte 2022.

Brigitte Schwens-Harrant, *1967; Feuilletonchefin der Furche, Bachmann-Preis-Jurorin. Zuletzt u.a.: Übers Schreiben sprechen. 18 Positionen österreichischer Gegenwartsliteratur (2022).

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