der hammer 21
EXPONIERTE
EXPONIERTE
Mai 2007
Widersetzlichkeit und Non-Konformismus gehören zu den Tugenden der Literatur, seit sie sich als Mittel der Aufklärung und der Emanzipation von Einzelnen gegen die unbefragte Anpassungsleistung an oftmals fatale kollektive Normen etabliert hat.
Die deutsche Dichterin Elke Erb hat es schon zu Zeiten der DDR verstanden, sich den Vorstellungen eines heroischen kollektiven Kulturdiktats zu entziehen; diese weltmächtige poetische Selbst-Achtung verteidigt sie souverän auch gegen die derzeit dominanten ökonomistischen Totalisierungstendenzen, die jeden Eigen-Sinn entwerten, sofern er sich nicht ausbeuten läßt. – Eine Vorschau auf ihren Wiener Auftritt am 28.6.
Daß Herbert J. Wimmers erstmals 1990 erschienener Prosaband Nervenlauf bis jetzt nicht zum Kultbuch geworden ist, zählt zu den Rätseln des »Literarischen Marktes«. Diese rasante Prosa im Lichtwechsel von funktionalistischer Systemanalyse, Bio-Adaptions-Vorstellungen, aufblitzender Hysterie, comichafter Pointierung und irrwitzigen Objekt-Subjekt-Umdrehungen des Alltagslebens ist nun wieder erhältlich. – Ein Gespräch mit dem Autor.
Die Veröffentlichung des Romans Die algerische Verblendung des Schriftstellers (und Kulturredakteurs des »Standard«) Ronald Pohl hat einige Polemik nach sich gezogen. Anknüpfend an erste Zeugnisse einer literarischen Moderne in Frankreich zeigt das Buch die Situation eines tief greifenden Herrschaftswechsels vom Kolonialismus zur Unabhängigkeit, in der alle moralischen Werte in den Haltungen der Protagonisten suspendiert scheinen. – Eine Analyse der literarischen Gestaltungsarbeit des Autors.