der hammer 25
KUITO/ANGOLA
KUITO/ANGOLA
Jänner 2008
Seit 2003 begleitet die Alte Schmiede ein Romanprojekt des Journalisten und Autors Franz Fluch, in dessen Zentrum die Stadt Kuito in der Provinz
Bié und die Mythenwelt des Ovimbundu-Volkes stehen.
Anfang der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts macht sich der Journalist Miguel Veloso auf ins Hochland von Angola, um von dort
für eine portugiesische Tageszeitung über den Bürgerkrieg zu berichten. Miguel Veloso ist eine der beiden Hauptfiguren in Fernando Fonseca
Santos’ 1997 veröffentlichtem Roman Os Caminhos da Terra. Ein Jahr vor dessen Erscheinungsdatum hatte sich Franz Fluch auf den Weg zum Schauplatz dieses Romans gemacht, um dort – ebenso wie Miguel Veloso – in die durch den jahrzehntelangen Bürgerkrieg völlig aus den Fugen geratene Welt der Ovimbundu einzutauchen: in die Geschichte, in die Mythen dieses sagenumwobenen, einst so bedeutenden Handelsvolkes, das schon lange vor David Livingstones legendärer Afrikadurchquerung mit Handelskarawanen den Kontinent zu Fuß von Ost nach West durchstreift
hatte. Von Kuito hat sich Franz Fluch dann 2002 für sein eigenes Romanprojekt auf eine vierjährige Recherchereise begeben, eine Zeitreise durch
fünf Jahrhunderte, die ihn auf seiner Quellensuche über drei Kontinente in unzählige Bibliotheken, Archive und Antiquariate geführt hat.
Im Mittelpunkt des vierten Abends seines Autorenprojektes in der Alten Schmiede steht der in Angola geborene, in Lissabon lebende Schriftsteller Fernando Fonseca Santos und die zweisprachige Lesung (Portugiesisch/Deutsch) aus seinem Roman Os Caminhos da Terra, der somit erstmals im deutschen Sprachraum vorgestellt wird.