der hammer 20
Tschechische Gegenwartsliteratur
NAHE ZU UNVERTRAUT
Tschechische Gegenwartsliteratur in der Alten Schmiede
April 2007
Bereits zum dritten Mal nennt die Alte Schmiede eine Veranstaltungsreihe zur Tschechischen Gegenwartsliteratur NAHE ZU UNVERTRAUT, denn nach wie vor weiß man hier von der Literatur unseres nördlichen Nachbarlandes viel zu wenig.
Drei verschiedene Generationen von Autorinnen und Autoren, die auch aus politischen Gründen ganz unterschiedliche literarische Wege nehmen mussten, sind im Frühjahr zu Gast in Wien: Die in den 40er Jahren Geborenen, die mehr als zwei Jahrzehnte lang offiziell nicht publizieren durften und, obschon um die 50 Jahre alt, ab 1989 als „Neuentdeckungen“ galten; die in den 50er und frühen 60er Jahren geborene Generation, die teils in die Emigration (u.a. Frankreich und Österreich) gegangen war, teils sich trotz anhaltender Restriktion in Randbereichen des Kulturellen positionieren konnte; und die Generation der Ende der 60er Jahre Geborenen, die für ihre ersten Publikationen bereits die neuen Freiheitsgrade der 90er Jahre nützen konnte.
Individuelle und kollektive Geschichts- und Bewusstseinsinhalte, Lebensbereiche und Probleme, die jahrzehntelang tabuisiert waren, stehen im Mittelpunkt der Werke der 12 Erzählerinnen und Erzähler, die im März und April in der Alten Schmiede lesen.
Die große Tradition der tschechischen Dichtkunst wird im Mai ebenfalls in drei Dichter-Generationen erkennbar, ein Abend zur repräsentativen, 33bändigen Buchreihe Tschechische Bibliothek beschließt Ende Mai die dritte Serie von NAHE ZU UNVERTRAUT.
Christa Rothmeier und Gertraude Zand haben diese Reihe konzipiert, einige der von ihnen eigens für Wien übersetzten Texte finden Sie in dieser Ausgabe.