der hammer 100
Seismographien II
Seismographien II. Autor*innen zur aktuellen politischen Lage
Februar 2019
Schon Der Hammer vom September 2018 hat Beiträge unter dem Titel Seismographien versammelt, die Veränderungen in den sozialen, ökonomischen und ideologischen Netzwerken in und über Österreich hinaus dokumentieren und kommentieren. Das Interesse an jener Ausgabe war überwältigend, von vielen Seiten wurde der Wunsch nach einer Fortsetzung geäußert, die, vorerst nur anhand eines kleinen Ausschnitts aus einer großen Anzahl von Veröffentlichungsangeboten, hier nun vorliegt.
Warum die »Bewegung« von Sebastian Kurz vor allem durch ihre Leere und
Inhaltslosigkeit funktioniert; wie man zeitgenössischen Diskursmüll
bearbeiten kann; weshalb ein Blick auf das Brüsseler Reiterstandbild von
Leopold II. gegenwärtige Entwicklungspolitik in Zweifel zieht; wozu man
im Duden nachschlagen sollte, bevor man Politikerinnen und Politikern
neue Begrifflichkeiten abkauft – das erkunden Thomas Stangl, Almut Tina
Schmidt, Christoph Ransmayr und Barbara Frischmuth. Sie stehen ein für
ein gutes Maß an Beständigkeit: gegen leere Versprechungen wie Jetzt
oder nie oder zweifelhafte Zukunftspläne einer »illiberalen Demokratie«,
aber auch für eine kritische Auseinandersetzung mit der europäischen
Geschichte. Der Hammer ist übrigens 100 Ausgaben alt geworden und
beweist somit ebenfalls Beständigkeit. Als Zeitung der Alten Schmiede
zeigte er Vielfältigkeit: meist in Zusammenhang mit dem Programm der
Alten Schmiede widmeten sich die Ausgaben der Porträtierung
österreichischer und internationaler Autoren und Autorinnen oder auch
einzelner Bücher; sie standen, oft verbunden mit dem Festival Literatur
im Herbst, im Zeichen eines Länder- oder Themenschwerpunkts; sie
berichteten über Autorinnen- und Autorenprojekte oder ihre Texte waren
Ergebnisse dieser Projekte; sie beschäftigten sich mit Fragen des
literarischen Diskursraums oder des Literaturbetriebs; versammelten ausgewählte Gedichte samt Kommentierung ...