Vor 50 Jahren ...
Juni 1975: Programmbeginn mit Lesungen von Ilse Aichinger und Friedrich Heer
Ein »einsamer Wanderer« durchstreift monologisierend eine artifizielle Einöde, in der er sich gefangen und unter permanenter Beobachtung wähnt. Diesem in 40 kreisenden Redeeinsätzen entwickelten Szenario bereitet Anselm Glück anschließend in Kurzprosa ein poetisch-reflexives Echo. Parabelhaft und zugleich als konkrete Sprach-Handlung führen die Texte eine Daseinsform vor Augen, in der das Gebot der Selbstdarstellung mit einem Verlust von zwischenmenschlicher Nähe korreliert.
Anselm Glück, *1950; Autor und bildender Künstler. 1974 erste Veröffentlichungen im Umkreis von Heimrad Bäcker. Zuletzt u.a.: Gemeinsam üben. 1. Der Moment des Vergessens (2012).