programm

Montag, 31. März

Soundtracks für die innere Revolution

Hör!Spiel!

10./17./24./31.3.

»Tut das Unnütze, singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet! / Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt!« Diesen imperativischen Schluss gab Günter Eich seinem Hörspiel Träume als Reaktion auf den Entrüstungssturm nach der Ursendung im Jahr 1951: Das Hörspiel zeigt Gewalt und Leid als existenzielles Grundprinzip und schrieb Gattungsgeschichte.
Im Eich’schen Sinn Sand und unnützen Liedern gleichen auch die Hörstücke dieses Programms. Erkundet wird, wie Gert Jonkes eigengesetzliche Sprachwelt im akustischen Medium tönt (10.3.). Live-Hörstücke erproben den Ausstieg aus Kapitalismus und Patriarchat (17.3.). In Erinnerung an Gewalt gegen Rom*nija geht es um öffentlichen Diskurs und Medienethik (24.3.). Natascha Gangl & Rdeča Raketa stellen Klangcomics nach Bildern des Surrealisten Roberto Matta vor (31.3.).

A. Stabauer

19:00
The Cosmic Strips
Klangcomics frei nach Roberto Matta

Natascha Gangl
Texte, Stimme
Rdeča Raketa aka Maja Osojnik & Matija Schellander
Elektronik, Elektroakustik, Stimme
Annalena Stabauer MODERATION

Auf Einladung des Kunstforums Wien vertonten Gangl/Osojnik/Schellander eine Auswahl an Bildern des chilenischen Künstlers Roberto Matta (1911–2002), der sich in surrealistischer Bildsprache mit zivilisatorischen Bruchlinien befasste und die Politisierung der Betrachter*innen anstrebte. Natascha Gangl und Rdeča Raketa antworten in ihren Klangcomics auf die Suggestivität, Räumlichkeit und Dynamik der Bildkompositionen. In der Alten Schmiede sind die Stücke erstmals in einer erweiterten Live-Fassung zu hören, ergänzt um die Vertonung von Passagen aus Natascha Gangls »multidirecionaler Rede auf Matta«.

Natascha Gangl, *1986; Theatertexte, Prosa, Essays, Performances, Installationen, Hörstücke, Kunstbücher. Zuletzt u.a.: Das Spiel von der Einverleibung. Frei nach Unica Zürn (m. Bildern v. T. Camuñas, 2020).

Rdeča Raketa (Rote Rakete, nach einem Gedicht von Srečko Kosovel) ist das Duo von Maja Osojnik und Matija Schellander, beide international tätige Musiker*innen und Komponist*innen. Musik für Stummfilm und Choreographie, Film-Soundtrack; Beiträge für Kunstradio (Ö1), Klanginstallationen

Bildprojektionen mit freundlicher Zustimmung des Bank Austria Kunstforums Wien
februar 2025
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