programm

Dienstag, 21. Mai 2024

lebens-sprach-feld-modellierungen

DICHTERLOH

19:00
Farhad Showghi Anlegestellen für Helligkeiten Gedichte. kookbooks
Zsuzsanna Gahse Zeilenweise Frauenfeld Edition Korrespondenzen
Michael Hammerschmid PROJEKTKONZEPTION, MODERATION

Lässt sich ein Feld bestimmen? Sprachfeld, Wortfeld, Lebensfeld, Erinnerungsfeld, Beobachtungsfeld? Sowohl Zsuzsanna Gahse als auch Farhad Showghi bewegen sich auf je eigene Weise im Labor sprachlicher Setzungen, Öffnungen und Bewegungen. Zsuzsanna Gahse geht ins Biotop der Stadt Frauenfeld. Ihre zumeist zweizeilig gesetzten Wahrnehmungen ergeben eine Art (Erkenntnis-)Soziogramm. Farhad Showghi hält sich wiederum im Nah- und Vergegenwärtigungsraum verschiedener Lebens-Sprach-Wahrnehmungs-Landschaften auf und geht fragend und tastend mit feinsten Übergängen, Schattierungen und Nuancen auf poetologische Tuchfühlung.

Farhad Showghi, *1961; aufgewachsen in der Tschechoslowakei, in Deutschland und im Iran; lebt als Psychiater, Autor, Übersetzer in Hamburg. Zuletzt, u.a.: Wolkenflug spielt Zerreißprobe. Gedichte (2017).

Zsuzsanna Gahse, *1946 in Budapest; 1956 Flucht in den Westen, Autorin, Übersetzerin aus dem Ungarischen, lebt in der Schweiz. Zuletzt, u.a.: Bergisch teils farblos (2021).

Michael Hammerschmid, *1972; Gedichte, Lieder, Hörspiele, Essays; Festivalleiter; Poetik- und Lyrikunterricht an Kunst/Universitäten. Zuletzt: stopptanzstill! Wiener Tier Figuren Gedichte (2023).



6.–21.5.
Dichterloh. Lyrikfestival
//127. AUTOR*INNENPROJEKT


kritisch, neugierig und frei


Was ist es, das Gedichte zu so einer konzentrierten Form existenziellen und gesellschaftlichen Ausdrucks macht? Wie gelingt es, auf kleinstem Raum zusammenzuschrauben, was eine ganze Welt betreffen kann? In welche ungeahnten Zwischenräume begibt sich die Lyrik und wie leuchtet sie uns, gleichsam dichterloh, die vielfältigen Nuancen unserer äußeren und inneren Welten aus? Dichterloh 2024 begibt sich mit zwölf Dichter*innen und ihren syrischen, deutschen, österreichischen, schweizerischen, englischen, ungarischen, polnischen und persischen Sprach- und Erfahrungshintergründen an neuralgische Punkte zwischen Gesellschaft und Ich, Sprachmöglichkeit und Lebenswirklichkeit. Die diesjährigen Gedichtbände erkunden sowohl die eigenen Mittel des Ausdrucks als auch das, was uns in diesen besonders konfliktreichen Zeiten so gewaltsam und verstörend entgegentritt. Sie politisieren den intimsten Moment und nuancieren noch die feinsten Nuancen, als Langgedicht oder Lautgedicht, als Kurzgedicht, japanisches Tanka oder in noch zu entdeckender, offener Form, kritisch, neugierig und frei.

Michael Hammerschmid
Projektkonzeption, Moderation, Programmtexte

Mit freundlicher Unterstützung der