programm
Stichwort ›Eingeschlossen‹
99. AUTOR*INNENPROJEKT
Theokratische Diktaturen betreiben die Segregation der Geschlechter bis zum Ausschluss der Frau aus dem gesellschaftlichen Leben, sie unterwerfen den weiblichen Körper, reduzieren ihn auf seine Reproduktionskraft. Margret Atwoods Magd flieht, sie hinterlässt nur ihren Bericht. Abseits dystopischer Fiktion beobachtet Azar Nafisi in ihrem autobiografisch geprägten Roman die Spuren großer Literatur: Eine Anglistin spürt in Teheran der subversiven Kraft verbotener westlicher Bücher nach. Heimliche Treffen von Leserinnen verschaffen Freiräume für Diskussion und Protest gegen den iranischen Fundamentalismus. Intellektuelle Freiheit ist ein Teil der Befreiung. Und der Kampf der Eingeschlossenen um ein menschenwürdiges Leben geht weiter.
L. Mischkulnig, B. Schwens-Harrant, C. Zöchling
Lydia Mischkulnig, *1963; Prosa, Essays; Lehrbeauftragte; zuletzt u.a.: Die Gemochten. Erzählungen (2022).
Brigitte Schwens-Harrant, *1967; Feuilletonchefin der Furche, Bachmann-Preis-Jurorin. Zuletzt u.a.: Übers Schreiben sprechen. 18 Positionen österreichischer Gegenwartsliteratur (2022).
Christa Zöchling, *1959; Projekte zur Zeitgeschichte, Profil-Redakteurin. Concordia-Preis für Menschenrechte 2022.