»Geschichte schreiben«
Mit verschiedenen ästhetischen und poetologischen Zugängen zum Schreiben über historische Themen befasst sich das Projekt »Geschichte schreiben«. Der thematische Bogen reicht von einem archäologischen Blick auf Babel über die Aushandlung von politischer Macht und Weltanschauungen zur Zeit der Gegenreformation bis zum Umgang mit Deserteuren in Österreich.
Mit verschiedenen ästhetischen und poetologischen Zugängen zum Schreiben über historische Themen befasst sich das Projekt »Geschichte schreiben«.
Der thematische Bogen reicht von einem archäologischen Blick auf Babel über die Aushandlung von politischer Macht und Weltanschauungen zur Zeit der Gegenreformation bis zum Umgang mit Deserteuren in Österreich.
»Das Zeitalter medial inszenierter Halbwahrheiten stellt die Literatur abermals vor die Frage, ob Geschichte ein Selbstbedienungsladen ist, oder ob Autor*innen ihre Haltung zu Geschichtlichkeit deutlich machen müssen: Im Projekt Geschichte schreiben werden an mehreren Abenden Methoden der Übersetzung von Historie in Fiktion mit Autor*innen diskutiert – wie kann etwa Vergangenes aus einer schal gewordenen Gedenkkultur gelöst und mit Gegenwärtigem verknüpft werden? »Erinnerung ist nicht nur das von einem selbst Erlebte, sondern ein Mosaik aus den Abdrücken, die Texte, Bilder oder Riten über Generationen in uns hinterlassen«, schreibt Aleida Assmann – und tatsächlich bleiben viele Randgeschichten, Nebenschauplätze, Schattenfiguren zu erzählen. Das thematische Spektrum der Abende reicht von privaten Migrationsgeschichten über koloniale Impulse der Archäologie bis in den Echoraum der sozialen Medien, die zum Propagandainstrument zeitgenössischer rechter Bewegungen geworden sind.«
Sabine Scholl
Lesungen und Werkstattgespräche mit Kenah Cusanit (Babel, 2019), Inger-Maria Mahlke (Archipel, 2019), Mojca Kumerdej (Chronos erntet, 2019), Ludwig Laher (Schauplatzwunden, 2020), Hanna Sukare (Schwedenreiter, 2018), Markéta Pilátová (Mit Bat’a im Dschungel, 2020), Ivana Sajko (Familienroman, 2020), Alida Bremer (Träume und Kulissen, 2021). Aus Sabine Scholls Autorinnenprojekt »Geschichte schreiben« ist ihr Buch Lebendiges Erinnern. Wie Geschichte in Literatur verwandelt wird (Sonderzahl Verlag) entstanden.