programm
Autonomie und Autorität
Antonia Löfflers Protagonistin folgt der Geschichte ihrer Künstlereltern von Wien aus auf die griechische Insel Hydra – und zurück: in die Freiheit der frühen 1990er Jahre sowie in die Ambivalenz eines Theaterbetriebs, der von gesellschaftlichen Idealen geformt und von (männlichen) Egomanen beherrscht ist.
Ihre Zeit als Prostituierte mit Anfang zwanzig verarbeitet die Protagonistin von Julia Pustet in einem Text, der in Folge von einer Freundin erfolgreich als ihr eigener ausgegeben wird. Fragen von Aneignung und feministische Diskurse durchziehen Alles ganz schlimm. Der Roman erzählt außerdem eine links-aktivistische Sozialisationsgeschichte aus dem Deutschland nach dem Mauerfall.
In Petra Piuks Gesellschaftsdystopie regieren Männer im Verbund mit KI, Frauen ist das Lesen und Kommentieren von Büchern verboten und die Hauptrollen der eingebetteten »Lovestory« spielen Reality-Stars und Androidinnen. Mit bösem Witz und metafiktionalen Elementen bespiegelt Hotel Love nicht zuletzt auch sich selbst.
Antonia Löffler, *1991; Autorin, Redakteurin für Die Presse und Ö1. Hydra ist ihr Debütroman.
Julia Pustet, Autorin, Musikerin. Alles ganz schlimm ist ihr Debütroman.
Petra Piuk, *1975; Romane, Kinderbücher, zuletzt u.a.: Die Liebe der Korallen (2024).
Jana Volkmann, *1983; Autorin, Journalistin. Zuletzt u.a.: Der beste Tag seit langem. Roman (2024).