der hammer 17
Werkplatz Sprache
Werkplatz Sprache
Dezember 2006
Die Einsicht, daß der aktuelle Sprachgebrauch wichtige Hinweise auf den Zustand einer Gesellschaft gibt, wurde zuletzt von der literarischen Moderne und den sozialen Wissenschaften im 20. Jahrhundert erarbeitet. Diese Erkenntnis ist nach wie vor gültig, mehr als es den gegenwärtigen öffentlichen und privaten Propagandamaschinen recht sein kann. Die Sprache ist somit ein offener Werkplatz, nicht nur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller und literarische Übersetzer und Übersetzerinnen, sondern für die gesamte Gesellschaft, jede Einzelne und jeden Einzelnen in dieser Gesellschaft.
Der deutsche Übersetzer Thomas Eichhorn hat im Sommer 2006 auf Einladung der Alten Schmiede in Wien an seiner Übersetzung der Sonette William Shakespeares gearbeitet. Davon berichtet er hier und gibt Einblick in seine mit dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnete Übersetzerwerkstatt.
Elfriede Czurda zählt zu den österreichischen Schriftstellerinnen, deren literarisches Schaffen von der Auseinandersetzung mit den sprachlichen Ausdrucksformen geprägt ist. Die oberösterreichische Literaturzeitschrift die rampe hat Elfriede Czurda anlässlich des 60. Geburtstages ein Portrait gewidmet, in dem ihr Werk so charakterisiert wird: Sowohl ein spielerischer Zug im Umgang mit Sprachmaterial als auch eine Skepsis gegenüber den sprachlichen Ordnungen, beides Kennzeichen der „Neuen Poesie“, wurden zum Nährboden für Czurdas künftige Arbeit. Und beide Charakteristika radikalisiert die Autorin seither auf eigene Weise. Im Spielhaften ihrer Gedichte etwa werden einmal aufgestellte Regeln immer wieder gebrochen, Konzepte immer wieder konterkariert. Und die Sprach-Skepsis wird ihr zu einer umfassenden, die letztlich jeden Diskurs ob seiner starr bleiben müssenden Muster beargwöhnt.
Eine Frau, die schreibt wurde jetzt in der rampe erstmals zur Gänze veröffentlicht, den Anfang des Textes aus dem Jahr 1991 können Sie hier im Hammer kennen lernen.