programm
Monika Rinck, Samuel Kramer
DICHTERLOH
15.–27.5.
Dichterloh. Lyrikfestival
Mit elf Dichter*innen aus fünf Ländern und entlang von Themen wie Identität und Gender, Digitalität und KI, Klimawandel und Krieg, Naturbetrachtung und politischem Engagement entfaltet das Lyrikfestival Dichterloh ein Panorama zeitgenössischen Dichtens: minimalistisch bis episch, songhaft bis konstruktiv, im Rückgriff auf Motive aus Antike und Mittelalter, der Mythologie und Märchenwelt Mitteleuropas oder Westafrikas, im Spiel mit klassischen Formen und in deren Neudeutung.
»Werden wir wirklich mit dem Verbrenner in die Unterwelt fahren?« Monika Rinck überblendet diesseitigen Temporausch und Topos der Unterweltreise und begleitet einen Müden auf seiner letzten Fahrt. Die klangvollen, mal ironisch, mal elegisch gestimmten Verse steigern ihre street credibility durch einmontierte Mitteilungen des Straßenbauamts. Der Zyklus Oper: Der Entenstaat gibt dazu das Satyrspiel, oder: die Operette.
»Es gibt hier keine Verbindungen. Versuchen wir es später erneut.« Samuel Kramer erkundet Möglichkeiten politischen Schreibens angesichts der Erosion von Böden und Bedeutung: Immer neu kollidieren spielerisch-kontrolliert Vokabularien und Bildrepertoires, auf dass sie einen Ort für Erfahrung freigeben – für Verbindungen.
Monika Rinck, *1969 in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz), lebt in Berlin; Gedichte, Essays, Prosa, Übersetzungen, Listen – zuletzt u.a.: Begriffsstudio 1996–2021 (2022).
Samuel Kramer, *1996 in Gießen, lebt in Offenbach/Main; Dichter*in, Performer*in, Philosoph*in – zuletzt erschien u.a. Poetry for Future. 45 Texte für Übermorgen (Hg., 2020).