Wie entstehen literarische Texte? Was inspiriert Schriftsteller*innen zu ihren Arbeiten und Figuren, wie konzipieren sie einen Roman und wie kommen verschiedene Motive in ein Gedicht? Warum interessiert sich die eine Schriftstellerin für gesellschaftspolitische Themen, warum lehnt der andere es grundsätzlich ab, einem erzählerischen Faden zu folgen? 

Im Rahmen der Lese- und Gesprächsreihe für Schulgruppen haben literaturinteressierte Oberstufen-Schüler*innen die Möglichkeit ihre Textlektüre mit Autor*innen in der Alten Schmiede zu diskutieren und mit ihnen in Dialog über thematische, ästhetische oder die Sprache betreffende Fragen zu treten. Sie können so nicht nur ihre Leseeindrücke formulieren, sondern auch im persönlichen Kontakt einen Einblick in die Arbeitsweise von Schriftsteller*innen gewinnen. Seit 1991 findet dieser Literaturzyklus für Unterrichtsgruppen von Oberstufen-Schüler*innen in Kooperation mit der Wiener AG Germanistik in der Alten Schmiede statt.

Die Schüler*innen gestalten dabei die Inhalte der Reihe wesentlich mit: Das Lesungsprogramm wird basierend auf einer kommentierten Vorschlagsliste am Beginn jeden Schuljahres im gemeinsamen Gespräch mit den teilnehmenden Schulgruppen und deren Lehrkräften festgelegt.  Nach der Lektüre im Rahmen des Schulunterrichts übernehmen die Schüler*innen an den Lesungsnachmittagen die Gesprächsführung mit den Autor*innen im Anschluss an deren Lesungen. Schulklassen können an allen vier bis fünf Veranstaltungen pro Schuljahr oder nur an ausgewählten teilnehmen.

Einen ersten Eindruck der Veranstaltung gibt Ihnen ein Gespräch mit Renate Welsh über Ihren Erzählband Kieselsteine (2019), das 2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe für Schüler*innen entstanden ist.



Mittwoch, 11. Dezember
16:00
Clemens J. Setz Der Trost runder Dinge Erzählungen. Suhrkamp Verlag
Lena Brandauer MODERATION
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programm

Donnerstag, 15. April 2021

Renate Welsh

AG GERMANISTIK

16:00
Renate Welsh Kieselsteine. Geschichten einer Kindheit Czernin Verlag 2019
Lena Brandauer MODERATION

geschlossene Veranstaltung für Schüler*innen - wird nicht gestreamt

Einem jüdischen Brauch zufolge legt man Steine auf das Grab geliebter Menschen, um an sie zu erinnern. Renate Welsh setzt in ihrem autobiografischen Erzählband jenen Personen ein Denkmal, die ihr in schwierigen Momenten ihrer Kindheit und Jugend zur Seite standen – Familienmitgliedern, Hausbewohner*innen und prägenden Bekanntschaften. In teils fragmentarischen, teils detailliert geschilderten Szenen wird die Topografie eines Aufwachsens in den Kriegs- und Nachkriegsjahren entworfen.

Renate Welsh, *1937 in Wien, Übersetzerin und Autorin; Kinder- und Jugendbücher sowie seit 1988 Bücher für Erwachsene. Leitung von Schreibwerkstätten. Österreichischer Würdigungspreis für das Gesamtwerk. 2021 erscheint eine Neuauflage ihres Jugendbuchklassikers Johanna (1979) sowie dessen Fortsetzung Die alte Johanna.