Wie entstehen literarische Texte? Was inspiriert Schriftsteller*innen zu ihren Arbeiten und Figuren, wie konzipieren sie einen Roman und wie kommen verschiedene Motive in ein Gedicht? Warum interessiert sich die eine Schriftstellerin für gesellschaftspolitische Themen, warum lehnt der andere es grundsätzlich ab, einem erzählerischen Faden zu folgen? 

Im Rahmen der Lese- und Gesprächsreihe für Schulgruppen haben literaturinteressierte Oberstufen-Schüler*innen die Möglichkeit ihre Textlektüre mit Autor*innen in der Alten Schmiede zu diskutieren und mit ihnen in Dialog über thematische, ästhetische oder die Sprache betreffende Fragen zu treten. Sie können so nicht nur ihre Leseeindrücke formulieren, sondern auch im persönlichen Kontakt einen Einblick in die Arbeitsweise von Schriftsteller*innen gewinnen. Seit 1991 findet dieser Literaturzyklus für Unterrichtsgruppen von Oberstufen-Schüler*innen in Kooperation mit der Wiener AG Germanistik in der Alten Schmiede statt.

Die Schüler*innen gestalten dabei die Inhalte der Reihe wesentlich mit: Das Lesungsprogramm wird basierend auf einer kommentierten Vorschlagsliste am Beginn jeden Schuljahres im gemeinsamen Gespräch mit den teilnehmenden Schulgruppen und deren Lehrkräften festgelegt.  Nach der Lektüre im Rahmen des Schulunterrichts übernehmen die Schüler*innen an den Lesungsnachmittagen die Gesprächsführung mit den Autor*innen im Anschluss an deren Lesungen. Schulklassen können an allen vier bis fünf Veranstaltungen pro Schuljahr oder nur an ausgewählten teilnehmen.

Bei weiteren Fragen zur Lesereihe und zur Anmeldung von Schulklassen wenden Sie sich gerne an Mag. Lena Brandauer unter: literarisches.quartier@alte-schmiede.at

Eine Rückschau auf das Programm des Schuljahrs 2020-21 können Sie hier nachlesen.

programm

Dienstag, 18. Januar 2022

Valerie Fritsch

AG GERMANISTIK – geschlossene Veranstaltung für Schüler*innen

16:00
Valerie Fritsch Herzklappen von Johnson & Johnson Roman. Suhrkamp Verlag
Lena Brandauer MODERATION

Almas Großvater, ein Kriegsheimkehrer, hat keine Sprache für seine seelische Versehrtheit. Ihr Sohn Emil hingegen kann aufgrund eines Gendefekts keine physischen Schmerzen empfinden. Dazwischen steht die Protagonistin, bemüht mit dem »Schmerzkosmos« des einen und der »Schmerzlosigkeit« des anderen zu Rande zu kommen. Ein Familienroman über Empathie, menschliches Schmerzempfinden und transgenerationale Traumata.

Valerie Fritsch, *1989 in Graz, lebt in Graz und Wien. Studium an der Akademie für angewandte Photographie; Schriftstellerin, Fotokünstlerin. Zuletzt: Winters Garten (2015).