Wie entstehen literarische Texte? Was inspiriert Schriftsteller*innen zu ihren Arbeiten und Figuren, wie konzipieren sie einen Roman und wie kommen verschiedene Motive in ein Gedicht? Warum interessiert sich die eine Schriftstellerin für gesellschaftspolitische Themen, warum lehnt der andere es grundsätzlich ab, einem erzählerischen Faden zu folgen?
Im Rahmen der Lese- und Gesprächsreihe für Schulgruppen haben literaturinteressierte Oberstufen-Schüler*innen die Möglichkeit ihre Textlektüre mit Autor*innen in der Alten Schmiede zu diskutieren und mit ihnen in Dialog über thematische, ästhetische oder die Sprache betreffende Fragen zu treten. Sie können so nicht nur ihre Leseeindrücke formulieren, sondern auch im persönlichen Kontakt einen Einblick in die Arbeitsweise von Schriftsteller*innen gewinnen. Seit 1991 findet dieser Literaturzyklus für Unterrichtsgruppen von Oberstufen-Schüler*innen in Kooperation mit der Wiener AG Germanistik in der Alten Schmiede statt.
Die Schüler*innen gestalten dabei die Inhalte der Reihe wesentlich mit: Das Lesungsprogramm wird basierend auf einer kommentierten Vorschlagsliste am Beginn jeden Schuljahres im gemeinsamen Gespräch mit den teilnehmenden Schulgruppen und deren Lehrkräften festgelegt. Nach der Lektüre im Rahmen des Schulunterrichts übernehmen die Schüler*innen an den Lesungsnachmittagen die Gesprächsführung mit den Autor*innen im Anschluss an deren Lesungen. Schulklassen können an allen vier bis fünf Veranstaltungen pro Schuljahr oder nur an ausgewählten teilnehmen.
Einen ersten Eindruck der Veranstaltung gibt Ihnen ein Gespräch mit Renate Welsh über Ihren Erzählband Kieselsteine (2019), das 2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe für Schüler*innen entstanden ist.
programm
Literatur für Schüler*innen
Öffentlich zugänglich ab 15.55 Uhr
»ich weiss nicht / was ich werden soll / toll jemand mit geld / jemand mit glück / jemand mit cool / (…) jemand der lernt / wie man verlernt / der nur studiert / was keiner kapiert / jemand der pennt / während er rennt / jemand den keiner erkennt / jetzt weiß ich / was ich werden soll / voll!!!!«
In den vielgestaltigen Gedichten Michael Hammerschmids verzahnen sich Ich- und Spracherforschung. Behutsam werden Gedanken, Stimmungen und Erfahrungswelten von Jugendlichen umkreist, werden Rollen und Standpunkte erprobt und wieder verworfen. Die in tiefblau gehaltenen Texte und Illustrationen changieren zwischen konkreter und abstrakter Bildgebung.
Michael Hammerschmid, *1972. Gedichte, Lieder, Hörspiele, Essays; Zuletzt: was keiner kapiert (2024).