programm
Stichwort ›Windmühlen‹
99. AUTOR*INNENPROJEKT
//11.//25.//28.//29.11.//
Von Windmühlen und Klimasprachen
Die
gravierenden klimatischen Veränderungen fordern unsere Fähigkeiten
heraus, unsere Umwelt in Sprache zu fassen – sei diese
deskriptiv-analytisch wie im Falle der Wissenschaft oder poetisch. Zwei
Autor*innenprojekte begeben sich auf die Suche nach
Beschreibungsansätzen: Lydia Mischkulnig unterzieht gemeinsam mit
Brigitte Schwens-Harrant und Christa Zöchling Werke der
Literaturgeschichte einer Relektüre und spannt dabei einen Bogen über
drei Jahrhunderte. Andrea Grill bringt analytische und poetische Weisen
gegenwärtiger Wissensproduktion miteinander ins Gespräch.
Ansätze zum Thema Umwelt/Klimawandel lassen sich in der Vielschichtigkeit der Literatur finden. Über das Wahrnehmen, das Signalisieren und das Verstehen von Welt im Motiv der Windmühle bei Cervantes und Schmidt lässt sich reflektieren. Für beide Autoren sind Windmühlen im erweiterten Sinn ›feindliche Riesen‹. Die Redewendung ›gegen Windmühlen kämpfen‹ gilt dem tragisch-komischen Versuch, gegen die Naturgewalt anzutreten. Ist die Windmühle in Zeiten des auslaufenden Anthropozäns noch gültiges Symbol und Mahnmal, das gegen die menschliche Hybris appelliert? Spenden diese Literaturen Aufklärung, Widerstandskraft oder nur Trost?
L. Mischkulnig, B. Schwens-Harrant, C. Zöchling
Lydia Mischkulnig, *1963; Romane, Erzählungen, Essays; Lehrbeauftragte; zuletzt u.a.: Die Gemochten. Erzählungen (2022); Hg. der Anthologie Lyrikerinnen im Exil und Widerstand (2022).
Brigitte Schwens-Harrant, *1967; Feuilletonchefin der Furche, Bachmann-Preis-Jurorin. Zuletzt u.a.: Übers Schreiben sprechen. 18 Positionen österreichischer Gegenwartsliteratur (2022).
Christa Zöchling, *1959; Projekte zur Zeitgeschichte, Profil-Redakteurin, Buchbeiträge zum Thema Rechtspopulismus. Concordia-Preis für Menschenrechte 2022.