mai 2024
juni 2024

programm

Dienstag, 7. Mai

tastende sprach- und grenzerkundung

DICHTERLOH

19:00
Frieda Paris NACHWASSER edition AZUR
Nico Bleutge schlafbaum-variationen gedichte. Verlag C.H.Beck
Michael Hammerschmid PROJEKTKONZEPTION, MODERATION

Frieda Paris erkundet in ihrem Langgedicht Schreiben, die lyrische Form und Erinnerung als einen Raum der sprachlichen Begegnung mit sich und der Sprache als Erkenntnismittel selbst. Ein poetischer, essayistischer Duktus und ein hellwaches Ohr für Nuancen zeichnen diesen Debütband aus. Nico Bleutge geht tief ins Lautliche und lässt Erfahrungen verschmelzen, die zwischen der Geburt eines Kindes und dem Tod des Vaters, zwischen Wach-, Traum- und Schlafzuständen zu flirren beginnen. Natur, Technik und (Sprach-)Körperwahrnehmungen bilden drei wichtige Pole seiner poetischen Forschung.

Frieda Paris, *1986; Gedichte, Hörspiele (Herzbefellt, ein Nachrufen, DLF 2022), poetologische Prosa; Kurationen, Moderationen.

Nico Bleutge, *1972; Lyriker, Literaturkritiker, lebt in Berlin. Zuletzt, u.a.: Drei Fliegen. Über Gedichte (2020).

Michael Hammerschmid, *1972; Gedichte, Lieder, Hörspiele, Essays; Festivalleiter; Poetik- und Lyrikunterricht an Kunst/Universitäten. Zuletzt: stopptanzstill! Wiener Tier Figuren Gedichte (2023).



6.–21.5.
Dichterloh. Lyrikfestival
//127. AUTOR*INNENPROJEKT


kritisch, neugierig und frei


Was ist es, das Gedichte zu so einer konzentrierten Form existenziellen und gesellschaftlichen Ausdrucks macht? Wie gelingt es, auf kleinstem Raum zusammenzuschrauben, was eine ganze Welt betreffen kann? In welche ungeahnten Zwischenräume begibt sich die Lyrik und wie leuchtet sie uns, gleichsam dichterloh, die vielfältigen Nuancen unserer äußeren und inneren Welten aus? Dichterloh 2024 begibt sich mit zwölf Dichter*innen und ihren syrischen, deutschen, österreichischen, schweizerischen, englischen, ungarischen, polnischen und persischen Sprach- und Erfahrungshintergründen an neuralgische Punkte zwischen Gesellschaft und Ich, Sprachmöglichkeit und Lebenswirklichkeit. Die diesjährigen Gedichtbände erkunden sowohl die eigenen Mittel des Ausdrucks als auch das, was uns in diesen besonders konfliktreichen Zeiten so gewaltsam und verstörend entgegentritt. Sie politisieren den intimsten Moment und nuancieren noch die feinsten Nuancen, als Langgedicht oder Lautgedicht, als Kurzgedicht, japanisches Tanka oder in noch zu entdeckender, offener Form, kritisch, neugierig und frei.

Michael Hammerschmid
Projektkonzeption, Moderation, Programmtexte