Die Sichel 11

Die Sichel 11

Heft 11, Herbst 2024/4.Jahr

Die Sittenbilder des Karl Kraus

»In diffuser Form sind die Sittenbilder des Karl Kraus in die Rituale der Selbstverachtung der Österreicher eingegangen. Mit ihrer Hilfe, mit Hilfe der Kraus’schen und ähnlicher Sittenbilder, die oft von den Schriften des Karl Kraus abgeschrieben sind, beweisen die Einheimischen einander unwiderlegbar, dass sie etwas Besonderes sind, wenn auch, Gott sei Dank, nur im Negativen.« Dieser und andere Befunde, vorgetragen von Franz Schuh im Rahmen seiner Vorlesung Von, für und gegen Kraus in der Alten Schmiede, nachzusehen auf unserer Homepage, waren Ausgangspunkte für Bernhard Krallers Gespräch mit Franz Schuh.
Der britische Maler Martin Huxter, der sich im Rahmen längerer Aufenthalte in Österreich intensiv mit Karl Kraus beschäftigt hat, hat seinen Bilderzyklus The Crows, für den er auch das Gedicht Die Raben aus Die letzten Tage der Menschheit ins Englische übersetzt hat, im Mai und Juni in der Stiegenhausgalerie der Alten Schmiede präsentiert.
»Derzeit wird, vor unseren Augen und offenbar ohne großen Zwang von außen, die Demokratie zu Grabe getragen.« Mit diesem Befund eröffnen Markus Metz und Georg Seeßlen ihren Essay über Ästhetik und Demokratie. Wie Künstliche Intelligenz die Gesellschaft verändert, das analysiert Georg Seeßlen in seinem aktuellen Buch, welches hiermit nachdrücklich zur Lektüre empfohlen sei. Und wie große Geister sich in Wien in gegenseitigem Missverstehen Referenz erweisen, das ist dann noch bei Hans Blumenberg nachzulesen.

Walter Famler

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