programm

Donnerstag, 16. Mai 2024

dichtschnitt & stimmkörper

DICHTERLOH

19:00
Hannah K Bründl BODYSHOPPING Unveröffentlichtes Manuskript
Uljana Wolf MUTTERTASK Gedichte. kookbooks
Michael Hammerschmid PROJEKTKONZEPTION, MODERATION

Welche Stimme spricht in Hannah K Bründls BODYSHOPPING? Die Medizin spricht, der Körper spricht, entgleitet, wird wieder eingefangen, KI und das Internet sprechen, Wünsche nach einem neuen Körper, Sprachen, Fachsprachen sprechen und ergeben zusammen die Suchform: »Gedicht«. Bei Uljana Wolf spricht die Sprache schon im Titel MUTTERTASK, von Mutter (dt.) und to mutter (engl.), murren, als Aufgabe: analytische Verschmelzungen, verschnittene Analyse von Mythologie und Gegenwart, Körper und Sprachkörper, Mutterschaft und Zeugenschaft, Laut und Bedeutung, Englisch und Deutsch in Zyklen, als Komposition.

Hannah K Bründl, *1996; Autorin an der Schnittstelle von Lyrik, Drama und experimentellen Formen.

Uljana Wolf, *1979; Gedichtbände, Essays, Übersetzungen. Zuletzt, u.a.: Etymologischer Gossip. Essays und Reden (2021).

Michael Hammerschmid, *1972; Gedichte, Lieder, Hörspiele, Essays; Festivalleiter; Poetik- und Lyrikunterricht an Kunst/Universitäten. Zuletzt: stopptanzstill! Wiener Tier Figuren Gedichte (2023).



6.–21.5.
Dichterloh. Lyrikfestival
//127. AUTOR*INNENPROJEKT


kritisch, neugierig und frei


Was ist es, das Gedichte zu so einer konzentrierten Form existenziellen und gesellschaftlichen Ausdrucks macht? Wie gelingt es, auf kleinstem Raum zusammenzuschrauben, was eine ganze Welt betreffen kann? In welche ungeahnten Zwischenräume begibt sich die Lyrik und wie leuchtet sie uns, gleichsam dichterloh, die vielfältigen Nuancen unserer äußeren und inneren Welten aus? Dichterloh 2024 begibt sich mit zwölf Dichter*innen und ihren syrischen, deutschen, österreichischen, schweizerischen, englischen, ungarischen, polnischen und persischen Sprach- und Erfahrungshintergründen an neuralgische Punkte zwischen Gesellschaft und Ich, Sprachmöglichkeit und Lebenswirklichkeit. Die diesjährigen Gedichtbände erkunden sowohl die eigenen Mittel des Ausdrucks als auch das, was uns in diesen besonders konfliktreichen Zeiten so gewaltsam und verstörend entgegentritt. Sie politisieren den intimsten Moment und nuancieren noch die feinsten Nuancen, als Langgedicht oder Lautgedicht, als Kurzgedicht, japanisches Tanka oder in noch zu entdeckender, offener Form, kritisch, neugierig und frei.

Michael Hammerschmid
Projektkonzeption, Moderation, Programmtexte