programm
Dicht-Fest
104. AUTOR*INNENPROJEKT
Die Gedichte von Bernadette Schiefer (*1979) sind spirituelle Suchbewegungen im Innen und Außen. Eine intensive Beziehung zur Natur wird aufgefaltet und Fragen nach der Existenz Gottes und des Seins in poetischen Gesängen und Gebeten.
Der neue Gedichtband von Toni Kleinlercher (*1958) entstand in einigen Schritten als konzeptive Arbeit. Die Gedichte sind voller Naturmotive und tragen außergewöhnliche Überraschungsmomente im Zentrum ihrer experimentellen Existenz.
Die Lust an poetischen Strukturen und die Kraft ihrer Zerbrechlichkeit bilden das Herz des Gedichtbandes von Manon Bauer (1987–2024). Dabei wirft ein Sonettenkranz einen tankaähnlichen Schatten, der seinerseits einen »Senryuschatten« erzeugt.
In Hubertus Septembers (*1971) Tagebuchnotizen berichtet ein lyrisches Ich in einer poetischen Alltagssprache über Krankenhausaufenthalte, Begegnungen und Selbstreflexionen – eine Art szenische Dichtung mit monologischem Charakter.
Angelika Stumvolls (*1951) Gedichte zeichnen sich durch einen experimentellen Umgang mit dem Material Sprache aus und dies meist in reduzierter Form. Ihr Gestus wandelt sich von ironisch-humorvoll über sprachreflexiv bis gesellschaftskritisch.
Katharina J. Ferners (*1991) neuer Gedichtband zeigt sich als poetischer Gesprächsband, in Sachen Liebe, Natur und Träume. Dabei entsteht eine multiple Kommunikation: Hochsprache und Dialekt, Kommunikation der Figuren untereinander und intertextuell mit Bachmann.
S. Insayif
Semier Insayif, *1965; Autor, Literaturvermittler; zuletzt: vom auf horchen und zu fallen. Gedichte (2025).