programm

Dienstag, 13. Mai

texte.teilen: Körper und Grenzen

95. AUTOR*INNENPROJEKT

19:00
Michèle Yves Pauty Familienkörper Roman. Haymon Verlag
Jan Kossdorff Der glückliche See Roman. Milena Verlag
Amira Ben Saoud Schweben Roman. Zsolnay Verlag
Mieze Medusa REDAKTION, MODERATION

Die Ich-Erzählerin von Michèle Yves Pautys Debütroman wächst im Innsbruck der 80er-Jahre in einer Familie auf, in der die Töchter traditionell weniger dürfen als die Söhne. So wie die Gesellschaft Frauen weniger glaubt als Männern, wenn sie sagen: »Mir geht es schlecht.« Ein Roman über Geschlecht, Herkunft und Klasse oder, in der Sprache der Gegenwart: über Medical Gaslighting.
Leander, Jola, Valentin und Aino sind die nicht ganz typischen Nachkommen einer sehr typischen Gegend. Jan Kossdorff nimmt uns mit ins Salzkammergut. Dort, wo landschaftliche Schönheit auf streitlustige Sturheit trifft, ist zuletzt viel los gewesen: Impfgegner*innendemos, Kulturhauptstadt, Versuch einer neuen Erinnerungskultur. Höchste Zeit, dass die Familie prüft: Was hält uns eigentlich noch zusammen?
Die Welt nach der Klimakatastrophe manifestiert sich in Amira Ben Saouds Romandebüt als bewaffnete Zersiedelung. Wer sich der Siedlung unerlaubt nähert, muss erschossen werden. Kommt die Gefahr immer von außen? Ist Gewalt die neue Jugendkultur? Sind Beziehungen nur noch Rollenspiele und Dienstleistung? Es gilt: »Niemand kann sich der Oberfläche entziehen.«

M. Medusa

Michèle Yves Pauty, *1982 in Innsbruck, lebt und arbeitet in Wien und Leipzig als Fotografin und Autorin. Teil des Künstler*innenkollektivs sy:rup.

Jan Kossdorff, *1974, ist Autor, Journalist, Werbetexter, lebt in Wien und Altmünster. Zuletzt: Horak am Ende der Welt. Roman (2021).

Amira Ben Saoud, *1989 in Waidhofen/Thaya; Autorin und freie Journalistin.

Mieze Medusa, *1975; Autorin, Slam-Poetin. Zuletzt u.a.: Die Krise schreibt man nicht mit langem »i«, auch wenn sie riesengroß ist (gem. mit Yasmin Hafedh als Team MYLF, 2023).

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