programm
räume für notizen: das jandl-prinzip
112. AUTOR*INNENPROJEKT
27.1.–8.2.
Ernst Jandl (1925–2000) erweiterte die moderne und avancierte Dichtkunst und schuf auf dem Gebiet der Konkreten Poesie zeitlose Klassiker. Besonders ab seinem Band Laut und Luise aus dem Jahr 1966, der viele seiner bekanntesten Texte enthält (ode auf N, schtzngrmm, calypso, ...), zeigt sich auch die transmediale Anlage von Jandls Poetik: von der Auseinandersetzung mit gesprochener Sprache im Dialekt- und im Lautgedicht bis zur Bildlichkeit der Konkreten oder ins Figurative weisenden visuellen Poesie. Darüber hinaus stellten Ernst Jandls künstlerische Kooperationen Verbindungen zu Performance, Klangkunst und Musik, besonders zum Jazz, aber auch zu bildender Kunst und Film her.
räume für notizen präsentiert Autor*innen und Künstler*innen, für die die Beschäftigung mit dem Jandlʼschen Werk prägend war oder deren Arbeit sich in einem vergleichbaren poetischen Koordinatensystem bewegt. Ausstellung: Kunsttankstelle Ottakring & galerie wechselstrom, 28.1.–8.2., www.wechsel-strom.net.
G. Vallaster
Jörg Piringer, Renate Pittroff, Christoph Theiler, Günter VallasterKonzept
Friedmann, 2020 als »a ruderally invasive project on the waste dumps of language and music« in Wien gegründet, nehmen in die kleinen wörter auf seite 49 die oft übersehenen und dennoch am häufigsten verwendeten kleinen Wörter in den Fokus. Mögen sie als Dienstwörter selbst keine ausgeprägte Stimme haben, spielen sie als »Klebstoff« der Sprache eine entscheidende Rolle bei der Generierung von Bedeutung. Für Astrid Nischkauer standen die Gedichte Ernst Jandls am Anfang ihrer Begeisterung für Lyrik – Zeit für eine Relektüre: vliegen vangen mit ernst jandl: Am Anfang war das Auflachen.
Markus Helmhart, *1966, Vokal-/Instrumental-/Live-Elektronik-Projekte, Studium an der ELAK bei Günther Rabl.
Wolfgang Helmhart, *1963, Autor, produziert mit den Fehlfunktionen elektronischer Systeme GLITCH-Poesie und experimentelle Literatur, arbeitet als Textmotor für die Plattform Friedmann.
Christian Mahringer, *1969, Produktion/Live-Elektronik, Grow! Studio (Wien).
Astrid Nischkauer, *1989, Gedichte, Kurzprosa, Theatertexte; Rezensentin, Übersetzerin. Zuletzt (u.a.): Flügelspitze an Flügelspitze (m. Bildern v. Linde Waber).