programm

Dienstag, 25. November

Klaus Kastberger und Kurt Neumann stellen den vierten Dokumentationsband der Veranstaltungsreihe (Grundbücher 76–100) vor. Ein spektakuläres Feuerwerk der Vielfalt des Denkens, Schreibens, des Nachdenkens, Deutens und Formulierens, damit von Lebensweisen, kommt zum Vorschein. Es hat sich anhand der Werke von Michael Köhlmeier, Franz Rieger, Hertha Kräftner, Franz Schuh, Ilse Tielsch, Heimrad Bäcker, Sabine Scholl, Alois Brandstetter, Paula Ludwig, Felix Mitterer, Oswald Egger, Oswald Wiener, Annemarie Selinko, Hermann Schürrer, Renate Welsh, Norbert Gstrein, Eugenie Kain, Monika Helfer, Franz Tumler, Christine Busta, Karl-Markus Gauß, Kathrin Röggla, Michael Guttenbrunner, Walter Pilar und Manès Sperber entzündet.

Buchpräsentation: Grundbücher seit 1945: Vierte Lieferung

18:30

BUCHPRÄSENTATION

  GRUNDBÜCHER der österreichischen Literatur seit 1945. Vierte Lieferung Profile 33. Zsolnay Verlag – mit besonderer Unterstützung von Alte Schmiede Wien und Literaturhaus Graz

100. Grundbuch der österreichischen Literatur seit 1945

19:00
Manès Sperber Der verbrannte Dornbusch Universum Verlag, 1949; Ausgewählte Werke 2 (Sonderzahl Verlag, 2024)
Karl-Markus Gauß KOMMENTIERENDE LESUNG
Mirjana Stančić REFERAT
Wolfgang Müller-Funk MITWIRKUNG AM GESPRÄCH
Klaus Kastberger, Kurt Neumann REDAKTION, MODERATION

Manès Sperbers Roman, der erste Teil der Romantrilogie Wie eine Träne im Ozean, steht in der österreichischen Literatur seiner Entstehungszeit ziemlich allein da, episch extensiv und thematisch ein Solitär, kompositorisch und erzählerisch noch eher in der Tradition der Romankunst Robert Musils aus den 1920er Jahren verankert als zur österreichischen Exilliteratur gehörig.
Dabei handelt es sich über weite Strecken um einen Dialogroman, ununterbrochen wird geredet, verhandelt, diskutiert. In erster Linie geht es dem Erzähler dabei um Konfrontation mit den großen Ideen der revolutionären Bewegung sowie um die exakte Darstellung totalitärer Verhörpraktiken, um die Evokation der Unterwerfung und die Selbstverleugnung alter Revolutionäre, die Geständnisse ihrer Verbrechen, die sie nicht begangen hatten.

M. Stančić

Manès Sperber, *1905 in Zabłotów (Galizien, Österreich-Ungarn); gestorben 1984 in Paris. Österreichisch-französischer Kulturphilosoph, Sozialpsychologe, Verlagslektor, Autor und politischer Aktivist, lebte 1916–1927 in Wien, bis 1933 in Berlin, ab 1934 in Paris, 1942–45 Exil in der Schweiz. Vielfache Auszeichnungen, u.a. 1974 Literaturpreis der Stadt Wien, 1975 Georg-Büchner-Preis, 1977 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur. Wissenschaftliche Publikationen, Essaybände (u.a. Zur Analyse der Tyrannis, 1939/1975; Leben in dieser Zeit, sieben Fragen zur Gewalt, 1972; Individuum und Gemeinschaft, 1978; Essays zur täglichen Weltgeschichte, 1982); Romantrilogien: Wie eine Träne im Ozean (Der verbrannte Dornbusch, 1949 – Tiefer als der Abgrund, 1950 – Die verlorene Bucht, 1955); All das Vergangene (Die Wasserträger Gottes, 1974 – Die vergebliche Warnung, 1975 – Bis man mir Scherben auf die Augen legt, 1977).

Karl-Markus Gauß, *1954; Autor, Kolumnist. Zuletzt (u.a.): Schuldhafte Unwissenheit. Essays wider Zeitgeist und Judenhass (2024).

Mirjana Stančić, *1953 in Zagreb; Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin, Autorin, Dozentin an der Ruhr-Universität Bochum. Zu Manès Sperber zuletzt: All das Vergangene … (Hg., Ausgewählte Werke 1, 2023).

Wolfgang Müller-Funk, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Präsident der Manès Sperber-Gesellschaft; Initiator und Mitherausgeber der neuen 3-bändigen Sperber-Werkausgabe im Sonderzahl Verlag.

gemeinsam mit dem Literaturhaus Graz (26.11.) und dem Adalbert-Stifter-Institut, Linz (27.11.)
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