archiv

Mit Januar 2023 ist das als Reihe angelegte Gesprächsformat Freitagsgespräche, das von Walter Famler und Oliver Scheiber konzipiert und wechselseitig moderiert wird, neu hinzugekommen. Dieses knüpft konzeptionell an die zu pandemischen Zeiten initiierte Reihe Nachtschicht (Jänner - März 2021) an. Einmal monatlich, immer freitags um 17.00 Uhr, werden Gesprächspartner*innen eingeladen, um in 60 minütigen Diskussionen Stellung zu gesellschafts- und kulturpolitischen Fragen zu beziehen.


programm

Freitag, 11. Oktober 2024

Literatur im Herbst: Das andere Russland II
in memoriam Lew Rubinstein

Werkstattgespräch I
Literatur im Widerstand

10:00
Ljudmila Chersonskaja
Filipp Dzyadko
Alexandr Morosow
Maxim Osipov
Literatur im Krieg

Werkstattgespräch II
Widerstand in der Literatur

15:00
Boris Chersonskij
Anna Narinskaya
Michail Eisenberg
Dmitrij Vedenjapin
Georg Witte
Krieg in der Literatur
Walter Famler, Erich Klein KONZEPT, MODERATION
Mascha Dabić KONSEKUTIVÜBERSETZUNGEN AUS DEM RUSSISCHEN
Robert Reinagl LESUNGEN UND REZITATION

9.//10.//11.//12.//13.10.
Literatur im Herbst
In Memoriam Lew Rubinstein:
Das andere Russland II


u.a. mit Boris Chersonskij, Ljudmila Chersonskaja, Mascha Dabić, Marina Davydova, Filipp Dzyadko, Michail Eisenberg, Sergej Gandlewskij, Viktor Jerofejew, Alexandr Morosow, Anna Narinskaya, Maxim Osipov, Kirill Rogov, Maxim Trudolyubov, Dmitrij Vedenjapin, Georg Witte.

Walter Famler, Erich Klein
Konzept

Wenige Tage nach Ausbruch des Angriffskrieges auf die Ukraine 2022 verließ der ukrainisch-jüdische Autor Boris Chersonskij, der auf Russisch schreibt, seine Heimatstadt Odessa und floh ins italienische Exil. Zum selben Zeitpunkt führte Viktor Jerofejews abenteuerliche Reise über das Baltikum und Skandinavien in die Emigration nach Deutschland. Sein jüngster Roman Der große Gopnik erschien im Original in Leipzig.  Putins verbrecherischer Krieg führte nicht nur zu Zehntausenden Toten, ein kultureller Raum wurde nachhaltig zerstört – was in Russland den Namen Opposition verdiente, ist heute über die ganze Welt verstreut. Prominente russische Autor*innen, Literaturkritiker*innen und Politolog*innen, die vom offiziellen Russland als ›ausländische Agenten‹ diffamiert werden, diskutieren die Möglichkeit eines künftigen Gespräches mit der ukrainischen ›Gegenseite‹ (das erst nach einem nicht absehbaren Kriegsende stattfinden kann) und die Lage der mittlerweile fünften Welle russischer Autor*innen im Exil. Das andere Russland II ist dem Autor Lew Rubinstein (1947–2024) gewidmet. Der Rückblick auf die große Epoche der anderen russischen Literatur und des Moskauer Konzeptualismus mit Lesungen von Rubinsteins Weggefährten versteht sich auch als Ausblick.

Das andere Russland II wird vom Erzähler Maxim Osipov, der in Amsterdam die Exilzeitschrift Pjataja wolna (»Fünfte Welle«) herausgibt, am Mittwoch, 9.10., 19.00 Uhr, eröffnet.  Für Interessierte finden am Freitag, 11.10., jeweils von 10.00–13.00 Uhr und 15.00–18.00 Uhr, Workshops mit russischen Autor*innen statt. Viktor Jerofejew zeigt am Samstag, 12.10., 19.00 UhrPink Mouse, sein neues Projekt einer multimedialen Oper. Sonntag, 13.10., 11.00–13.00 Uhr: Matinée zum Thema.

Unterstützt von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.

Unterstützt von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.