programm
Dicht-Fest
104. AUTOR*INNENPROJEKT
Die Gedichte von Lukas Meschik (*1988) stellen einen lyrischen Lebensverlauf in Form von ca. 500 Dreizeilern dar. In chronologischer Anordnung erzählen sie von der poetischen Kraft des Momentes und eines langen Atems, den wir Leben nennen.
Elke Steiners (*1969) Gedichte spielen mit dem Ineinandergreifen von analogen und digitalen Realitäten. Dadurch wird das Konstrukt ›Identität‹ poetisch produktiv hinterfragt. Kurze Prosaeinschübe verstärken das und weben einen Krimifaden in das Geflecht.
In Simon Konttas' (*1984) Gedichtband versammeln sich präzise realistisch-narrative Ansätze, traditionelle Formen und szenische Gedichte. In wechselndem Gestus, von analytisch über spirituell bis appellativ, sprachlich zwischen Aufgeladenheit und Zurückhaltung.
Kholoud Charafs (*1981) Gedichte sind voll mythischer Anspielungen, realer Situationen und existentieller Gedanken. Im Original in arabischer Sprache verfasst, lassen sie durch die Übersetzung hindurch eine große Symbolkraft und Musikalität verspüren.
Die Gedichte von Harald Vogel (*1966) sind mit existentieller Leichtigkeit und Humor auf den Spuren von Identitäten und Figuren. All das in formaler Klarheit, verfügen sie doch meist über doppelte Haiku- oder Senryūstrukturen als tragende Achse.
Die narrative Poesie in Lorena Pirchers (*1994) Gedichten erzeugt Sinnlichkeit, Wärme und Melancholie. Es sind Erinnerungen an eine Kindheit und an eine Umgebung, in der unterschiedliche Sprachen ein Zuhause entstehen lassen, wie Furchen im Holz.
S. Insayif
Semier Insayif, *1965; Autor, Literaturvermittler; zuletzt: ungestillte blicke. oder vom bebildern eines kopfes und beschriften desselben (2022).