programm
Dicht-Fest
Wie muss ein Ort beschaffen sein, damit man ihn als ein Zuhause wahrnimmt?
Angelika Rainer (*1971) untersucht die ambivalente Beziehung von Mensch und Natur in ihrer Stille und ihrem Tiefgang poetisch mit oft erzählerischem Gestus.
Es ist ein spannungsgeladenes Gemisch, das Thomas Ballhausen (*1975) in seinem Gedichtband versammelt. Beschädigungen, Einsamkeiten, Digitalisierung, individuelle Befindlichkeiten und eine Sprache mit theoretisch anklingenden Verweisen und konkreter Unmittelbarkeit.
Ines Oppitz' (*1946) Gedichte suchen das Ungewöhnliche und Fragile im Leben unter anderem mit Mitteln der Permutation und Reduktion. Oft stehen in einer Verszeile nicht mehr als ein bis drei Wörter, die sich immer wieder sprachreflexiv selbst ausstellen.
In Petra Ganglbauers (*1958) Gedichtband ist eine durchdringende Stimme zu hören, die sich entlang der motivischen Hauptachse Natur – Mensch – Zerstörung bewegt. Diese schälende, splitternde Sprache ist so poetisch wie kritisch und generiert mannigfaltige Betroffenheit.
Greta Maria Pichlers (*1996) Manuskript enthält rhythmisch und lautlich organisierte Prosagedichte, die das Wasser als zentrales Motiv oder als umgebendes Element zeigen. Die materialbewusste Sprache ist oft mit akzentuiertem Sprechgestus aufgeladen.
Timo Brandts (*1992) Gedichte wechseln rasch zwischen Konkretion und Abstraktion, zwischen Nähe und Ferne. Liebesgedichte, Weltwahrnehmungen, poetische Durchmessungen, suchende sprachliche Annäherungsbewegungen.
S. Insayif
Semier Insayif, *1965, Autor, Literaturvermittler; zuletzt: ungestillte blicke. oder vom bebildern eines kopfes und beschriften desselben (2022).