programm
Verena Stauffer
NEUVORSTELLUNG
Verena Stauffer hält eine Epoche fest, die so einschneidend wie flüchtig war: den ersten Herbst und Winter der Corona-Pandemie. Ihre von November 2020 bis Februar 2021 aufgezeichneten Notizen lassen sich nur auf den ersten Blick im Kontext jener Renaissance begreifen, die die literarische Form des Tagebuchs im Zuge der Pandemie erfahren hat. Geschlossene Gesellschaft ist wohl stiller, tiefer und abgründiger als die meisten jener Texte zur Zeit, merklich an der geschärften Wahrnehmung der Lyrikerin geschult. So entsteht ein subtiles Panorama, bei dem die Pandemie vielleicht den Beginn des Schreib- und Denkprozesses markiert, nie jedoch dessen Ende.
J. Volkmann
Verena Stauffer, *1978 in Kirchdorf a. d. Krems, Studium der Philosophie in Wien, Leondinger Akademie für Literatur. Bislang erschien: Zitronen der Macht. Gedichte (2014); Orchis. Roman (2018); Ousia. Gedichte (2020).
Jana Volkmann, *1983 in Kassel, studierte Europäische Literaturen in Berlin, lebt als Autorin und Journalistin in Wien. Zuletzt erschien der Gedichtband Investitionsruinen (2021).