programm
Haben und Gehabe. Klasse und Literatur
30. & 31.5.
Haben und Gehabe. Klasse und Literatur
Dass Herkunft über Zugangsmöglichkeiten zu Bildung, Studium und Institutionen nachhaltig mitentscheidet, haben Homeoffice und hybrider Unterricht infolge von Corona ein weiteres Mal gezeigt. Dabei ist die Gruppe von weniger privilegierten Menschen nicht mehr mit der althergebrachten Arbeiterklasse gleichzusetzen, sondern vielfältiger und komplexer strukturiert. Didier Eribon hat in Rückkehr nach Reims gezeigt, dass Klassismus als Form der Ausgrenzung und Diskriminierung zu verstehen ist und dass Zugehörigkeit, etwa zum akademischen Milieu, in starkem Maße auch vom Habitus, den ungeschriebenen Regeln gesellschaftlichen Verhaltens, abhängt.
Eine Beschäftigung mit Klassismus kann Diskussionen in Gang bringen, die gesellschaftliche Unterschiede thematisieren. Literatur und soziologische Ansätze verbinden sich in dieser Absicht zu neuen Formen des Erzählens, welche auch literaturwissenschaftlich erforscht werden. Ein Autorinnenprojekt möchte dieses Feld an zwei Abenden in Theorie und literarischer Praxis erkunden.
S. Scholl
Sabine Scholl
Konzept und Moderation
Renée Gadsden, * in New York City, lehrt an der schule für dichtung und an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Mitbegründerin des Instituts für Sprachkunst.
Sabine Scholl, Autorin, Publizistin. Lehrtätigkeit u.a. in Portugal, USA, Japan, Deutschland. Zuletzt: Lebendiges Erinnern. Wie Geschichte in Literatur verwandelt wird (2021); Die im Schatten, die im Licht. Roman (2022) – siehe 28.6.
Kaśka Bryla wuchs zwischen Wien und Warschau auf. 2015 Mitbegründung PS – Politisch Schreiben, Literaturzeitschrift sowie Autor*innennetzwerk.
Barbi Marković, * in Belgrad. 2009 Thomas-Bernhard-Remix-Roman Ausgehen. Ihren jüngsten Roman Die verschissene Zeit schrieb sie erstmals auf Deutsch.