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programm

Montag, 19. September 2022

Anti-Idyllen

18:00
Rebecca Gisler Vom Onkel Roman. Atlantis Verlag
Helena Adler Fretten Roman. Jung und Jung Verlag
Johannes Tröndle MODERATION

Das Salzburger Alpenvorland und die Bretagne bilden die pittoresken Schauplätze zweier Romane, die kunstvoll und sprachmächtig mit der Provinz abrechnen:
Rebecca Gisler entwickelt ihren Text rund um eine an der Atlantikküste lebende Wohngemeinschaft von Neffe, Nichte und dem titelgebenden Onkel: einem Außenseiter, dessen gesellschaftliche Randexistenz in skurrilen Details, mit surrealen Anklängen und bisweilen verstörender Drastik geschildert wird. Die Autorin hat ihren Debütroman selbst aus dem Französischen übertragen.
Helena Adler schreibt ihren Roman Die Infantin trägt den Scheitel links fort: Vom Aufwachsen in einer bäuerlichen Großfamilie, jugendlicher Rebellion, Exzess und Verweigerung, bis hin zur Auseinandersetzung mit bildender Kunst und Mutterschaft spannt sich der vielschichtige Text, der Topoi der ›Anti-Heimatliteratur‹ variiert, zugleich parodiert und ins 21. Jahrhundert weiterträgt.

Rebecca Gisler, *1991 in Zürich, wo sie lebt. Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Schweizer Literaturpreis 2022.

Helena Adler, *1983 in Oberndorf bei Salzburg, wo sie lebt. Bislang erschienen die Romane Hertz 52 (2018) und Die Infantin trägt den Scheitel links (2020).

Mit freundlicher Unterstützung durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia