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programm

Montag, 11. Dezember 2023

Haben und Gehabe. Klasse und Literatur

106. AUTORINNENPROJEKT

18:00
Eva Schörkhuber
Sabine Scholl
lesen und diskutieren
bell hooks Die Bedeutung von Klasse Unrast Verlag, 2020
19:00
Magdalena Schrefel
Harald Darer Lesungen und Gespräch über Klasse und Herkunft
Sabine Scholl KONZEPT, MODERATION

Annie Ernaux war in den 1970er Jahren eine der ersten, die ihre Herkunft aus dem Arbeitermilieu zum literarischen Sujet erhob. Sie inspirierte Didier Eribon, der mit dem Essay Rückkehr nach Reims (2009) das Thema Klasse zur Diskussion stellte. Er war Schüler des Soziologen Pierre Bourdieu, dessen Studie Die feinen Unterschiede (1979) den Begriff des Habitus prägten. Mittlerweile sind auch in der deutschsprachigen Literatur Herkunft und Klasse Thema.
Eine Beschäftigung mit Klassismus kann die Diskussion innergesellschaftlicher Unterschiede in Gang bringen. Literatur und soziologische Ansätze verbinden sich in dieser Absicht zu neuen Formen des Erzählens, welche auch literaturwissenschaftlich erforscht werden. Das Autorinnenprojekt möchte dieses Feld in Theorie und literarischer Praxis erkunden.

S. Scholl

bell hooks (1952–2021), Autorin und Aktivistin aus Kentucky, aufgewachsen in einer schwarzen Arbeiterfamilie, lehrte in Yale, am City College NY und Florida. In Die Bedeutung von Klasse beschreibt sie ihren Weg aus der US-amerikanischen Unterschicht zu Wohlstand durch Bildung unter Berücksichtigung der Klassenfrage.

Eva Schörkhuber, Redaktionsmitglied bei PS – Politisch Schreiben, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Telling Sounds der Universität für Musik und darstellende Kunst. Zuletzt: Die wunderbare Insel. Nachdenken über den Tod (2023).

Sabine Scholl, Autorin, Publizistin. Lehrtätigkeit u.a. in Portugal, USA, Japan, Deutschland. Zuletzt: Die im Schatten, die im Licht. Roman (2022).

Magdalena Schrefel, *1984 in Korneuburg, lebt in Berlin; studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig Literarisches Schreiben. Hörspiele, Theaterstücke, Prosa, zuletzt: Archiv der Tränen (2022; UA 2023 am Residenztheater München).

Harald Darer, *1975 in Mürzzuschlag, Lehre zum Elektroinstallateur, lebt und arbeitet in Wien. Besuch der Leondinger Schreibakademie, zuletzt: Blaumann. Roman (2019).