programm
Michael Donhauser
Die 81 Prosagedichte in Wie Gras versammeln Gesten zwischen Festhalten und Loslassen, in denen Erinnertes und Imaginiertes in ein offenes Verhältnis treten. Das Intime wird als das Intensive gefeiert, an dessen Orten – ein Zimmer, ein Weg, ein Garten – sich im Zeichen der Vergänglichkeit eine Versöhnung mit dem Endlichen andeutet. Wiederkehr in Variationen wird als eine Weise des freiwilligen Verzichts verstehbar, so werden die Gedichte zu Erzählungen am Rande dessen, was sich erzählen lässt. Das Fragliche wird zur Form eines Inkrafttretens jenseits jeder Behauptung, die Abstinenz aller Gewissheit zur Form einer Vergewisserung der Nähe.
Matthes & Seitz Berlin
Michael Donhauser, *1956 in Vaduz, lebt in Wien, schreibt Lyrik und Prosa, übersetzt aus dem Französischen. Im Rahmen der vom Institut für Germanistik der Universität Wien, der Alten Schmiede und dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur initiierten Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik hielt er 2020 eine zweiteilige Vorlesung zum Thema Gegenstände in der Literatur. Zuletzt: Waldwand. Eine Paraphrase (2016), Schönste Lieder. Einsame Fuge (2019).