programm
Werk Leben
73. AUTOR*INNENPROJEKT
Was kann die Perspektive in literarischen Texten leisten? Wenn Autobiografie zur Figurenrede wird, ist Erfindung eingebracht. Ihre Bedeutung kann über die Zeitgenoss*innenschaft hinausreichen. Durch die Wahrhaftigkeit in der Fiktion?
In meiner Wahrnehmung führt das erzählende Ungeborene in Margit Schreiners Werk einen Diskurs über Wokeness. Die Auswüchse katholischen Glaubens führen sich ad absurdum. Der Mensch ist per se ein Störfaktor, der Griff zu Sprache und Reflexion ist ein Angriff auf Konvention, Überzeugung und Ressentiment. Daraus erwächst meine Neugier auf Margit Schreiners Perspektiven. Wie ist ihre Herangehensweise an Erinnerung? Wie schaut feministisches Selbstbewusstsein aus? Alles Private ist politisch. Heute muss das Private geschützt werden. Wie privat ist autobiografisches Schreiben?
L. Mischkulnig
Lydia Mischkulnig, *1963, Prosa, Essays; zuletzt: Die Gemochten. Erzählungen (2022).
Margit Schreiner, *1953; mehrteiliges Romanprojekt Über das Private – darin zuletzt: Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen (2021), Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe (2022), Mobilmachung (2023).