programm
Dicht-Fest
In ihrem Debüt transformiert Siljarosa Schletterer (*1991) das fluide Geflecht von Flussläufen und kreuzt ihre Wesenheiten mit anthropomorphen Erfahrungen. Dadurch entstehen poetische Bedeutungs- und Beziehungsräume von Natur, Mensch und Sprache, die es lesend und lauschend zu erforschen gilt.
Mit oder in den Gedichten von Kathrin Niemela (*1973) heißt es Platz nehmen, anschnallen und auf Reisen gehen. Das Fremde im Bekannten und im Unbekannten und das Aufsuchen des Mysteriums Mensch wird zu begreifen versucht – mit den Mitteln poetischer Perspektivierung und sprachlicher Verrückungen.
Thomas Havlik (*1984) gibt der Figur Dalí leitmotivischen Charakter – nicht nur im Titel. Havlik lotet die irrationalen, semantisch alogischen Möglichkeiten von Poesie aus, die durch sprachmaterielle buchstäbliche Art und klangliche Fokussierung sogenannte experimentelle Konzepte durchspielt.
Die Gedichte von Petra Ganglbauer (*1958) generieren als motivische Hauptachse: Natur – Mensch – Gefahr – Angst – Zerstörung – Flucht. Dabei entwickeln sie eine poetisch-gesellschaftspolitische Balance, die mittels Sprachreflexion eine vielschichtige Betroffenheit zu erzeugen imstande ist.
Friedrich Hahn (*1952) kombiniert unterschiedliche Textsorten: ein Langgedicht, Prosaminiaturen oder Mikroromane sowie kürzere Gedichte, die auf poetisch anregende und humorvolle Weise Bilanz ziehen, ohne das Bilanzieren absolut zu setzen.S. Insayif
Semier Insayif, *1965, Autor, Literaturvermittler und Coach; zuletzt: über zeugungen. Gedichte (2017).