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Fäden spannen
DICHTERIN LIEST DICHTERIN
Elisabeth Wäger begann sich im Vorarlberg der 1970er für die Vernetzung und politische Bewusstseinsbildung von Frauen zu engagieren und viele ihrer Texte erzählen von der Enge des Handlungsraums, der für Frauen, und zumal für schreibende, in ländlichen und dörflichen Strukturen sozial vorgesehen war und ist. In ihrem Nachwort zu dem Erzählungsband Blick durch den Spiegel (1991) schreibt Marie-Thérèse Kerschbaumer:
»Jeder Text ist ein neues geöffnetes Fenster, ein überraschender Einblick in eine oder mehrere Viten, Lebensarten von Frauen aus unserer Zeit, in ihren Gedankenassoziationen weit zurückreichend, in die dritte und vierte Generation. Es ist ein Kettengliedriges um die Generationenabfolge unserer Verletzungen und Beeinflußbarkeiten. Dieses soziologische Wissen ist in Elisabeth Wägers Prosa stets mitbewußt, mitgedacht, mittransportiert.«
Marie-Thérèse Kerschbaumer, *1936 in Garches nahe Paris. Kindheit
in Costa Rica, lebt seit 1957 in Wien. Lyrik, Prosa, Essays,
Übersetzungen. 2007 13-bändige Werkausgabe im Wieser Verlag.
Elisabeth Wäger, *1942 in Rankweil (Vorarlberg), 2019 in Wien;
Prosa, Gedichte, Dramen, Hörspiele. Langjährige Theaterarbeit, u.a. 20
Jahre als Dramaturgin der Wiener Festwochen. Werke (Auswahl): Annas Häuser. Roman (1978); Verhärtung der Puppenhaut. Erzählungen (1983); Und i dr Mitti s Salz (Mundartgedichtzyklus, 2008); einige Theaterstücke, z.B. Ein automatischer Frauenroman (2001) für das Volkstheater Wien.