programm
Laut & Sprachen I
PERFORMANCE
Im Rückgriff auf Ferdinand de Saussures Begriff ›parole‹ für das Ereignis des individuellen Sprechakts zeigt Elke Schipper in ihrer Lautpoesie, wie atomisierte Sprache zwischen einzelnen Sprachsystemen flottieren und diese unterwandern kann. Sie schreibt: »Anliegen meiner Arbeit ist das Freisetzen der – subkutanen – klanglichen, rhythmischen und dynamischen Energien von Sprache. Sie als Rede tätig werden zu lassen im Aufdecken, Verstärken und Verselbständigen dessen, was als sprachliche Wirklichkeit vor dem Wort, in ihm und durch es hindurch hörbar wird.«
Elke Schipper schreibt, konzipiert und komponiert Lautpoesie, die sie solo und in Zusammenarbeit mit Musiker*innen aufführt; Vokalistin im Bereich freier Improvisation, Ausstellungen ihrer visuellen Poesie »contrescripts«; dokumentiert auf einem Dutzend CDs/DVDs. Sie lebt bei Hannover.
Michael Griener profiliert sich seit 30 Jahren als Berliner Schlagzeuger im Bereich zwischen Jazz und freier Improvisation, u.a. mit Günter Christmann; Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Dresden; internationale Konzertreisen, zahlreiche CD-Einspielungen.
6./7./12./13./14./16.3.
Hör!Spiel!
»Es ist schön, eine
Weile einfach nichts anderes zu sein als ein Ohr« (Ror Wolf). Einladung,
ganz Ohr zu sein, sind die fünf Abende und ein Nachmittag des Festivals
Hör!Spiel!: Ror Wolfs Gattungsentwurf zwischen Szenencollage,
Fußball-O-Tönen und »Radio-Ballade« steht im Zentrum eines zweiteiligen
Porträts mit FALKNER und Daniel Wisser (12./13.3.). Die Dynamik von Mehrsprachigkeit in Lautpoesie und
Spoken Word wird hörbar, wenn Jörg Piringer Lily Greenham porträtiert,
Elke Schipper ihr lautpoetisches Programm parole präsentiert, und ebenso in Heike Fiedlers Performance Tu es! hier, der sie ein Porträt von Franz Mon als Lautdichter voranstellt (Laut & Sprachen,
6./7.3.). Mit Identitätsformationen setzen sich Amir Gudarzi, Nika
Judith Pfeifer und Bruno Pisek in einem Live-Hörstück auseinander
(14.3.). Andreas Jungwirth spricht mit Helmut Peschina über seine
radiophonen Kammerspiele (16.3.).Annalena Stabauer
Konzept, Moderationen, Programmtexte