programm
Birgit Schwaner, Franziska Füchsl, Ilse Kilic
Birgit Schwaners Ich-Erzählerin ist mit der Diagnose einer lebensbedrohenden Krankheit konfrontiert. Der Zumutungen des Krankenhausbetriebs erwehrt sie sich durch poetische Anverwandlungen der plötzlich klein gewordenen Welt – ihr zur Seite die Künstlerin Alice, die ihre nüchtern-funktionale Umgebung in absurde Listen überführt.
Franziska Füchsls Erzählungen schärfen die Sinne für die Raster und Routinen, auf die wir uns einlassen, sei es im Stadtraum oder im Denken und Sprechen. Diesen setzen sie perspektivische und sprachliche Verschiebungen entgegen, die sich mitunter auch in Motiven wie dem eines abrutschenden Zimmers wiederfinden.
»Kann ich gleichzeitig den Biber und den Baum lieben?« Ilse Kilic fragt, wie ein umfassender ökologischer Richtungswechsel gelingen kann, und weist der Literatur dabei keine geringe Rolle zu. Elemente ihrer Versuchsunordnung sind die Durchlässigkeit der Fiktion, das Spiel mit Erwartungshaltungen und ein ermächtigtes Figurenpersonal, das vom Leben außerhalb des Textes weiß.
Birgit Schwaner, *1960; lebt in Wien. Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele; zuletzt: Jackls Mondflug. Erzählung (2017).
Franziska Füchsl, *1991; lebt in Wien und Kiel. Studium der Anglistik und Deutschen Philologie in Wien sowie Sprache und Gestalt in Kiel. Zuletzt: My Haarschwund und Tagwan (beide 2020).
Ilse Kilic, *1958, gem. mit Fritz Widhalm seit 1984 Teil des Fröhlichen Wohnzimmers. Prosa, Lyrik, Songs, Zeichnungen, Filme; seit 2019 Präsidentin der GAV. Zuletzt: Fadenspannung. Eine Verbündung (2021).