programm
In Ferdinand Schmatz’ Gedicht bewegt sich ein wahrnehmendes Bewusstsein durch die bewegte Landschaft einer Meeresküste; es lässt diese Bewegungen in sich und in Sprache widerhallen. Ein dichtes Wechselspiel aus Sinneseindrücken, Imaginationen, Gedanken und den Feedbacks der Selbst- und Sprachbeobachtung formt DER VERSE LAUF. Für diesen kann gelten, was Thomas Eder über das frühe Buch der (ge)dichte lauf (1981) formulierte: »Schmatz reflektiert die Beziehung zwischen Unmittelbarem und Vermitteltem und setzt den üblicherweise als stabil angenommenen Sinn des sprachlichen Ausdrucks einer körperlichen Unmittelbarkeit aus.«
Ferdinand Schmatz, *1953. Dichter, 2012–2020 Vorstand des Instituts für Sprachkunst in Wien. Zuletzt erschien: das gehörte feuer. orphische skizzen (2016); aufSÄTZE! Essays zu Poetik, Literatur und Kunst (2016).
Thomas Eder, *1968, Literaturwissenschaftler, Referatsleiter im Bundeskanzleramt. Zuletzt: Dieter Roth. Zum literarischen Werk des Künstlerdichters (Hg. mit F. Neuner, 2021).