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programm

Mittwoch, 24. Mai 2023

Raoul Schrott

JANDL-POETIKDOZENTUR

22./23./24.5.
Ernst-Jandl-Dozentur für Poetik 2023: Raoul Schrott
Zwei Vorlesungen und ein Konversatorium zum Thema Kognition und Gedicht

19:00
Raoul Schrott
Thomas Eder Konversatorium zu den zwei Vorlesungen

Im Jahr 2011 hat der Dichter Raoul Schrott zusammen mit dem neurokognitiven Psychologen Arthur Jacobs ein Buch mit dem Titel Gehirn und Gedicht publiziert. Dabei gehen sie den Besonderheiten von dichterischer Sprache aus ihren jeweiligen Disziplinen nach, sie beforschen und beschreiben die neurokognitiven Grundlagen des Verfassens und Lesens von Gedichten. Im poetologischen Selbstverständnis von Dichter*innen spielen Fragen nach dem kreativen Prozess beim Schreiben von Gedichten eine Rolle, die ebenfalls aus der Perspektive der Kognitionspsychologie untersucht werden können oder aber als emphatische Äußerungen von Dichter*innen, etwa als Anrufung der Musen. Raoul Schrott spannt den thematischen Bogen von der Neurobiologie über die informelle poetische Instanz der Musen bis zu seinem neuesten Gedichtband.

T. Eder

Raoul Schrott, *1964, aufgewachsen in Tunis/Tunesien und Landeck in Tirol, lebt in Vorarlberg. Dichter, Romancier, Übersetzer und vergleichender Literaturwissenschaftler (Universität Innsbruck), Forschungsreisender. Internationale Gastprofessuren und Dozenturen. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a.: Rauriser Literaturpreis 1996, Peter-Huchel-Preis 1999, Joseph-Breitbach-Preis 2004. Buchpublikationen (Auswahl): Dada 21/22 (1988); Dada 15/25 (1992); Finis Terrae. Roman (1995); Hotels. Gedichte (1995); Die Musen. Fragmente einer Sprache der Dichtung (1997); Tropen. Über das Erhabene. Gedichte (1998); Die Wüste Lop Nor. Novelle (2000); Gilgamesh. Epos (Übersetzung, 2001); Tristan da Cunha oder Die Hälfte der Erde. Roman (2003); Weissbuch. Gedichte (2004); Handbuch der Wolkenputzerei. Gesammelte Essays (2005); Die fünfte Welt. Ein Logbuch (2007); Homer: Ilias (Übersetzung, 2008); Homers Heimat. Der Kampf um Troia und seine realen Hintergründe (2008); Liebesgedichte (2010); Gedicht und Gehirn. Wie wir unsere Wirklichkeiten konstruieren (mit A. Jacobs, 2011); Das schweigende Kind. Erzählung (2012); Hesiod: Theogonie (Übersetzung, 2014); Erste Erde. Epos (2016), Politiken & Ideen. Essays (2018); Martin Schneitewind: An den Mauern des Paradieses. Roman (Übersetzung, 2019); Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal. Roman (2019); Inventur des Sommers. Über das Abwesende (2023).

Thomas Eder, *1968, Literaturwissenschaftler und -vermittler. Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Wien, Referatsleiter für Publikationswesen und Grafik im österreichischen Bundeskanzleramt. Jüngste Publikationen: Kosmöschen Steiger (Hg., 2015); Konrad Bayer. Texte, Bilder, Sounds (Hg. m. K. Kastberger, 2015); Selbstbeobachtung. Oswald Wieners Denkpsychologie (Hg. m. T. Raab, 2015); Einfache Frage: Was ist gute Literatur (Hg. m. F. Huber/A. Kim/K. Neumann/H. Neundlinger, 2016); Franz Josef Czernin (Hg., 2017); Dieter Roth. Zum literarischen Werk des Künstlerdichters (Hg. m. F. Neuner, 2021); Die Sprachkunst Gerhard Rühms (Hg. m. P. Pechmann, 2023).

ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Bundeskanzleramt/Sektion Kunst und Kultur, dem Institut für Germanistik der Universität Wien und der Gesellschaft zur Erforschung von Grundlagen der Literatur