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programm

Dienstag, 27. September 2022
20:00
Dagmara Kraus
Sonja vom Brocke
lesen aus ihren Gedichten
Ferdinand Schmatz MODERATION

Dagmara Kraus und Sonja vom Brocke verbinden in ihrer Dichtung poetologische Reflexion mit momentanen existentiellen Analysen – von tiefem Individualismus bis hin zu den oberflächlichsten Kontexten des gesellschaftlichen Alltags. Beide führen diesen Alltag vor, entleeren ihn oder versuchen ihn umzufüllen, unnachgiebig – seine Einwirkungen in die persönliche und kollektive Struktur der Schreibenden und des Schreibens an sich betreffend.
Dagmara Kraus arbeitet am Einzelwort und schabt ab oder ergänzt dieses auf möglich verborgene oder auch entworfene Bedeutungen hin, nicht selten einem Fehlerdenken der geordneten und verpflichtenden Sprachform gegenüber entspringend.
Sonja vom Brocke versucht ihren immer wieder in Frage gestellten Ich-Fluss als Text so zu gestalten, dass dieser harmonisch wie radikal gebrochen in den vorgegebenen eindringt und ihn zu verändern versteht, auf andere Perspektiven hin von dichterischer Selbstbestimmung getragen.

F. Schmatz

Dagmara Kraus, *1981 in Wrocław/Polen, lebt in Berlin. Lyrikerin und Übersetzerin. Zuletzt (u.a.): liedvoll, deutschyzno. Gedichte (2020); Entstehung dunkel. Ein Geräuschtext (mit Marc Matter; Audio-CD, 2021).

Sonja vom Brocke, *1980, lebt in Berlin. Ihre Gedichte wurden u.a. ins Englische, Arabische und Rumänische übersetzt. Zuletzt: Düngerkind. Gedicht (2018); Mush. Gedichte (2020).

Ferdinand Schmatz, *1953. Dichter, 2012–2020 Vorstand des Instituts für Sprachkunst in Wien. Zuletzt erschien: das gehörte feuer. orphische skizzen (2016); aufSÄTZE! Essays zu Poetik, Literatur und Kunst (2016).