programm
Autorinnenporträt Anita Pichler
DICHTERIN LIEST DICHTERIN
Anita Pichler (1948–1997) war eine der bedeutendsten Südtiroler Autorinnen der Nachkriegszeit. Als freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Italienischen ins Deutsche lebte sie zwischen Venedig, Wien, Berlin und Südtirol. Mit ihren poetisch-dichten, von historischen und mythologischen Stoffen durchzogenen Texten befasst sich der erste Teil des Abends, mit einem Radio-Feature zur Autorin der zweite.
Anita Pichlers zu Lebzeiten erschienenes Werk umfaßt zwei überregional beachtete Erzählungen, die in den Achtzigerjahren bei Suhrkamp erschienen, ein Buch mit neu erzählten Fanes-Sagen aus den Dolomiten und einen lyrischen Prosaband, welcher der Frage nach den Möglichkeiten der Wahrnehmung nachgeht. Ist Farbe erzählbar, ein Ort identisch mit seiner Beschreibung?, fragt Pichler in Beider Augen Blick (1995). Die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Literatur sowie zwischen Mythos und Wirklichkeit bestimmen nahezu alle ihre Texte.
S. Gruber
Sabine Gruber, *1963; Romane, Lyrik, Essays, Hörspiele, Theatertexte. Gemeinsam mit Renate Murmelter Verwaltung des literarischen Nachlasses Anita Pichlers. Publikationen zu A. Pichler gem. m. R. Murmelter: Es wird nie mehr Vogelbeersommer sein... In memoriam Anita Pichler (1948–1997) (1998), Das Herz, das ich meine. Essays zu Anita Pichler (2002). Ihr in Zusammenarbeit mit R. Murmelter entwickelter Film Es wird nie mehr Vogelbeersommer sein (Regie: L. Zenleser, 2021) soll im Rahmen des Abends gezeigt werden. Von Sabine Gruber ist zuletzt der Gedichtband Am besten lebe ich ausgedacht. Journalgedichte (2022) erschienen, im Juli 2023 kommt ihr neuer Roman Die Dauer der Liebe heraus.