programm
Netzwerke & Verflechtungen
TEXTE.TEILEN
Früher war alles besser: vor dieser Einstellung retten Jakob Horak, der mit dem Älterwerden hadert, ein zerrupftes Netz aus Beziehungen und eine zarte Form der Resilienz. Jan Kossdorff gönnt seiner Hauptfigur frühen schriftstellerischen Erfolg und einen langsamen Abstieg. Die große Angst: hinter der nächsten Kurve winkt die Bedeutungslosigkeit. Gehalten wird er etwa von Maja, die auch schreibt (möglicherweise besser), seiner Ex-Frau.
»Die Natur verschafft sich selbst Gewissheit, auch wenn sie nichts davon weiß«. In ihren Erzählungen entzieht Lisa Gollubich uns diese Gewissheiten. Ständig kippt der Text, die Sprache bleibt im Alltag geerdet. Uns bleibt ein Rätselspiel. Welcher Teil der Welt ist unverhandelbar, welchen Teil formt unsere Wahrnehmung, fragt die Autorin und lässt soziale Strukturen und Naturgesetze aufeinanderprallen.
Jürgen Berlakovich erzählt in twittertauglichen Absätzen (max. 280 Zeichen) von den Folgen von Korruption und Freunderlwirtschaft. Eine Institution, in der Anwendungen des CRISPR-Verfahrens erforscht werden, und eine Genschere, mit der Erbgut verändert werden kann, werden nach einem Regierungswechsel zum Ziel politischer Einflussnahme. Ob das schiefgeht? Sicher!
M. Medusa
Jan Kossdorff, *1974 in Wien, ist Autor, Journalist, Werbetexter, lebt in Wien und Altmünster am Traunsee. Zuletzt: Leben spielen. Roman (2016).
Lisa Gollubich studierte Biologie und Germanistik in Wien, wo sie lebt. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien.
Jürgen Berlakovich, *1970, Autor und Musiker, arbeitet an der Schnittstelle von Literatur, Sound und Musik. Zuletzt: Tobman. Roman (2018).
Mieze Medusa, *1975, Autorin, Poetry-Slammerin, Veranstalterin, Musikerin; Arbeiten fürs Theater; zuletzt: Du bist dran. Roman (2021).