programm
82. Grundbuch der österreichischen Literatur seit 1945
gemeinsam mit dem StifterHaus Linz (30.11.) und dem Literaturhaus Graz (1.12.)
Der Titel des Romans Wir sind die Früchte des Zorns von Sabine Scholl nimmt Bezug auf John Steinbecks Roman Früchte des Zorns, der die Geschichte einer Familie aus Oklahoma auf der Suche nach einer besseren Zukunft erzählt. Auch Sabine Scholls Roman entfaltet aus der Sicht der Erzählerin, die autobiografische Züge der Autorin trägt, die Geschichte einer Familie über vier Generationen. Scholls Roman richtet die Aufmerksamkeit auf die Frauen dieser Familie, auf ihre nicht selten verzweifelten Versuche, die ihnen zugedachten Rollen zu verweigern oder zu verlassen. Zugleich ist der Roman eine Genese des Schreibens aus dem Schmerz, der zeigt, »dass Geschriebenes über die Erfahrung einer Geschichte hinausgehen kann«.
B. Tröger
Sabine Scholl, *1959 in Grieskirchen, lebt in Wien. Lehrtätigkeit u.a. in Portugal, USA, Japan, Österreich, Deutschland. Zuletzt erschienen: Die Füchsin spricht. Roman (2016); Das Gesetz des Dschungels. Roman (2018); Erfundene Heimaten. Essays (2019); O. Roman (2020); Lebendiges Erinnern (Essays und Gespräche, 2021).
Beate Tröger, *1973 in Selb/Bayern, Studium der Germanistik,
Anglistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Erlangen und
Berlin, lebt in Frankfurt/Main. Literaturredakteurin und -publizistin
für namhafte deutsche Zeitungen sowie Rundfunkanstalten; universitäre
Lehrtätigkeit; u.a. Jurorin der SWR-Bestenliste.