programm
Dicht-Fest
Dine Petriks (*1942) Gedichtband zeigt das Liedhafte in verschiedensten Facetten. Von Nietzsches Nachtgesang über Schubert, Bach, Blasmusik zu Luigi Nono und Joni Mitchell. Reime, Enjambements und Assonanzen. Dazwischen der Blick eines Kindes, Pandemisches, Politisches und Stille.
Es sind kurze, meist stille Gedichtkörper, die in bewegter Ruhe ihre Umlaufbahn gefunden zu haben scheinen.
Angelika Stallhofer (*1983) setzt ihre universale Welterfahrungsreise mit Hilfe von interpunktionslosen »Sprachflugobjekten« in Gang, die imstande sind, sich der Schwerkraft und der Zeit zu entheben.
Gerald Nigl (*1966) streift nicht, sondern »durchbohrt« poetisch die Vielfalt seiner Themen. Von rauschhaftem Liebesgeflüster bis zur Hinterfragung von Heimat, Dorf und Kirche. Alliterationskaskaden, End- und Binnenreime, Assonanzen und neologistische Kompositionen.
In Sarah Rinderers (*1994) Gedichten durchmisst ein »Ich« eine Landschaft, die vom Meer und fluoreszierenden Lichtereignissen umspült ist. Das sich in Beziehung setzen zur Natur steht in unmittelbarem Zusammenhang mit existentieller Sprachverortung.
Reinhard Lechner (*1986) zeigt in seinen poetischen Portraits ein Kaleidoskop von Mensch und Tier, von Namensträger*innen und Namenlosen, von einer sich transformierenden Poesie der Gestalten, die jederzeit in ihrer fremdvertrauten Existenz du selbst sein könntest.
In Christian Steinbachers (*1960) Gedichten bilden die Begriffe Ziffer und Hut die Grundmotive. Übertragungen, französische Originaltexte und poetische Reaktionen führen zu einem dichterischen Dreiklang. In der Gedichtfolge »Chapeau« bekommen Hüte selbst eine Stimme voll Leichtigkeit und Tiefgang.
S. Insayif
Semier Insayif, *1965, Autor, Literaturvermittler, Coach; zuletzt: ungestillte blicke.
oder vom bebildern eines kopfes und beschriften desselben (2022).