programm
Ann Cotten über Rosmarie Waldrop
DICHTERIN LIEST DICHTERIN
Die Veranstaltung musste leider abgesagt werden und wird 2022 nachgeholt.
Pippins Tochters Taschentuch (a. d. Amerikanischen v. A. Cotten, Bibliothek Suhrkamp, 2021) kann man als Waldrops Projekt der Reflexion ihrer eigenen Geschichte lesen. Das heißt eine Genealogie eigener Denkweisen und Idiosynkrasien, inklusive Lokalgeschichte und Familiensondierung, die sich auch in der erzählten Gegenwart zeigen. Der Text wendet sich, teils in Briefform, an die andere kinderlose unter den beiden älteren Zwillingsschwestern der Erzählerin. Andrea, früher Nonne, ist jetzt Lebefrau; obwohl sie nicht direkt zu Wort kommt, ist sie in vorweggenommenen Einwänden und in den Reaktionen und Fragen der Erzählerin wie im Negativ präsent. Außerdem wird an dem Abend aus der Textsammlung Das Proben der Symptome (zweisprachig; a. d. Amerikanischen v. A. Cotten; roughbooks, 2021) zu hören sein.
A. Cotten
Ann Cotten, *1982 in Ames/Iowa. Gedichte, Prosa, Theorie, Übersetzungen, Musikprojekte, Performances. Jüngstes Buch: Lyophilia (2019). Ihre Übersetzung von The Hanky of Pippin's Daughter (1986) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Rosmarie Waldrop, *1935 in Kitzingen am Main, emigrierte 1958 in
die USA, wo sie seitdem als Dichterin, Übersetzerin und Verlegerin
(Burning Deck Press) arbeitet; lebt heute in Providence (Rhode Island).
Übersetzungen u.a. von Edmond Jabès, Jacques Roubaud, Friederike
Mayröcker, Oskar Pastior. Zuletzt erschien Gap Gardening. Selected Poems (2016).